Gasverbrauch schätzen – und lieben lernen!
DER GASVERBRAUCH – DAS UNBEKANNTE WESEN.
Sie kennen das: Die Jahresabrechnung flattert ins Haus und Sie kreisen kurz darauf um die Lampe: Brennwert, Kilowattstunden und, und, und – lauter Zahlen und die mit dem Euro-Zeichen dahinter passt Ihnen so gar nicht. So geht’s fast jedem einmal im Jahr. Doch es gibt Hilfe. Denn im Grunde ist Ihr Gasverbrauch auch nur ein weiterer Mitbewohner wie Meerschweinchen Maxi und Häschen Hoppel. Mit der richtigen Pflege, Haltung und Fürsorge bleibt er schön klein. Dafür lernen Sie Ihren Gasverbrauch so richtig zu schätzen: weil Sie immer wissen, wie es ihm geht. Und weil er so niedlich klein bleibt. Unsere Tipps:
1. Den Gasverbrauch schätzen lernen: „Du bist ja ein ganz Großer!“
Mit dem Gasverbrauch ist es wie mit einem Hund: Es gibt ihn in klein, so mittel oder richtig groß. Aber zu welcher Rasse gehört Ihr Gasverbrauch denn nun? Um das zu ermitteln, brauchen Sie zum Glück kein Zuchtbuch, sondern nur Ihre letzte Gasabrechnung. Da steht der Jahresverbrauch in Kilowattstunden (kWh) aufgelistet. Das hilft natürlich wenig, wenn Sie noch keine Rechnung haben oder Ihren Gasverbrauch pro Jahr nur schätzen wollen. Dazu haben wir einmal alles Wissenswerte zusammengefasst: Unter folgendem Link sagen wir Ihnen, wie Sie Ihren Gaszähler richtig ablesen, die Kubikmeterzahlen in kWh umrechnen und den Gasverbrauch pro Jahr einschätzen können.
2. „Hilfe, mein Gasverbrauch wächst ja in Kubikmetern?!“
Sie haben auf Ihren Gaszähler geschaut und mit wachsendem Unbehagen dem hypnotischen Rattern des Zahlenwerks gelauscht. Und plötzlich stellen Sie fest: Alle reden doch immer von Kilowattstunden und jetzt wird ausgerechnet bei Ihnen der Gasverbrauch in Kubikmetern angezeigt? Keine Panik, das ist völlig normal. Sie können die angezeigten m3 einfach in kWh umrechnen. Die Formel dafür lautet: m3 x Brennwert x Zustandszahl = kWh.
Brennwert und Zustandszahl stehen auf Ihrer Gasrechnung. Oder Sie fragen Ihren Netzbetreiber oder Versorger danach.
3. „25.000 kWh! Das ist doch nicht normal!“
Sie wissen, wie groß Ihr Gasverbrauch ist. Was folgt, ist die ewige Rätselei: Ist er nicht doch ein bisschen zu groß geraten? Also der Gasverbrauch von Müllers gegenüber sieht irgendwie kleiner aus. Was ist eigentlich normal für diese Größe? Das herauszufinden, ist zum Glück ganz einfach.
Um zum Beispiel Ihren Erdgasverbrauch von 2 Personen mit dem Durchschnitt zu vergleichen, schauen Sie einfach, wie es bei allen anderen Gasverbrauch-Besitzern in Deutschland aussieht: Ein Verbrauch von 3.500 kWh pro Jahr ist für eine 45-m2-Wohnung ganz normal. Bei einem Reihenhaus sind 18.500 kWh Gasverbrauch, bei einem Einfamilienhaus 23.000 kWh völlig im Rahmen. Mit über 30.000 kWh im Einfamilienhaus wäre Ihr Gasverbrauch hingegen wirklich ein bisschen moppelig …
4. Wie das Haus, so der Verbrauch: Den Gasverbrauch ermitteln.
Sie sind so gar nicht der Typ, der vom Hörensagen wissen will, wie der Nachbar mit seinem Gasverbrauch umgeht – und ermitteln lieber selbst? Ach, Sie lieben Ihre Gasabrechnung, allein schon wegen der vielen Zahlen und Spalten? Dann geht Ihnen jetzt das Herz auf:
Pssst, es gibt da eine Formel, mit der Sie Ihren Gasverbrauch schätzen können. Denn so ein Gasverbrauch, der passt sich ja der Größe seines Zuhauses an. Wie der Hund ans Herrchen/Frauchen quasi. Alte, große Häuser zum Beispiel liebt er, da wächst er gleich noch schneller. Man sagt deshalb:
160 kWh x Quadratmeter Wohnfläche = Jahresverbrauch in Kilowattstunden.
Wenn Sie Ihr Gas nicht zur Warmwasserbereitung, sondern nur zum Heizen nehmen, ersetzen Sie die 160 durch 140. Zum Beispiel bei 150 m2 Wohnfläche: 160 kWh x 150 m2 = 24.000 kWh. Warum kann nicht alles so einfach sein?
5. „Ich hab zehn Kinder. Wird der Gasverbrauch gefährlich groß?“
Unter uns: Ob Sie drei Kinder haben oder zehn, schert den Gasverbrauch erstaunlicherweise wenig. Ihm ist viel wichtiger, ob sein Zuhause eher klein und gut isoliert ist (mag er gar nicht) oder alt und groß (dann wächst er wie verrückt). Anders natürlich, wenn Ihre zehn Kinder ständig mit dem Gasverbrauch herumspielen. Zum Beispiel die Thermostate der Gasheizung voll aufdrehen und dabei die Fenster auf Kipp stellen oder täglich ein Vollbad nehmen (jedes Kind mit frischem Warmwasser natürlich). Das liebt er, der Gasverbrauch. Oh ja, wie kaum etwas anderes.
IHR GASVERBRAUCH – ÄUSSERST EMPFINDLICH
Ihr Gasverbrauch ist ein echtes Sensibelchen. Das sollten Sie wissen, denn wenn Sie da nicht aufpassen, wächst er Ihnen ruckzuck über den Kopf. Zieht es im ganzen Haus, weil die Fenster undicht sind, legt er sich eine dicke, schützende Schicht zu. Und die wächst und wächst und wächst.
Genauso, wenn Ihr Zuhause ein unsaniertes Gebäude aus den 60er-Jahren ist. Oder Sie Ihre Fenster dauernd gekippt lassen. Was ihn aber von anderen hochsensiblen Mitbewohnern unterscheidet: Mit der richtigen Pflege und Fürsorge wächst er nicht, sondern wird im Gegenteil immer kleiner! „Mensch, ein Jahr her und was bist du geschrumpft!“ Wer würde das nicht gern bei der nächsten Heizkosten-Rechnung sagen. Kein Problem, hier kommt unsere Pflegeanleitung
1. Die richtige Haltung.
Haltung ist alles. Das gilt auch für Ihren geschätzten Gasverbrauch. Damit er so niedlich klein bleibt (oder wieder wird), sollten Sie es ihm in seinem Zuhause behaglich machen. Nicht durch noch mehr Heizen, um Himmels willen. Sondern indem Sie Ihr Zuhause richtig schön isolieren. Egal, ob Sie Ihr Haus gleich komplett dämmen, alte Fenster und Türen abdichten oder die Türen zu kühleren Räumen geschlossen halten: Bleibt die Wärme in Zimmer, Wohnung und Haus, rollt sich Ihr kleiner Gasverbrauch behaglich zusammen und denkt gar nicht mehr ans Wachsen. Schnurr …
2. Wohltemperierte Umgebung.
Was jeder Gasverbrauch zu schätzen weiß, sind wohltemperierte Räumlichkeiten. Zu warm sollte es auf keinen Fall sein. Drehen Sie doch mal leise den Thermostat um ein Grad runter. Sie werden sehen, wie Ihr kleiner Gasverbrauch mit der Zeit um ganze 6 % abnimmt. Ohne dass er’s merkt. Und Sie merken es wahrscheinlich auch nicht, wir heizen doch eher zu viel als zu wenig. Außer am Jahresende, da sollten Sie es merken. Auf der Abrechnung Ihres Gasanbieters nämlich. Und wenn Sie am Ende der Rechnung einen leichten Schwindel empfinden, weil die Nachzahlung so hoch ist, vergleichen Sie doch einmal Gaspreise! Vielleicht können Sie ja von einem Gasversorgerwechsel profitieren. Gasversorger bieten unterschiedliche Gastarife – vergleichen lohnt sich …
3. Ab ins neue Körbchen.
Wie alle kleinen Mitbewohner liebt Ihr Gasverbrauch sein Körbchen, denn das ist sein Revier. Ihr Heizungstechniker würde wahrscheinlich Gasheizungsanlage dazu sagen. Es ist, wie es immer ist: Neu ist alles schön und aufregend. Aber mit den Jahren wird auch das schönste Nest oll und reparaturbedürftig. Es kommt, wie es kommen muss: Ihr Gasverbrauch reagiert mit schleichendem Frustwachstum.
Was hilft: eine neue, deutlich energieeffizientere Heizungsanlage. Am besten vom Markenhersteller, ohne Anschaffungskosten, mit Fördermitteln finanziert, mit günstigem Ökogas beliefert und inklusive all der Wartungen, die es braucht, damit sich Ihr Gasverbrauch die nächsten 10 Jahre damit wohlfühlt. Noch besser: kombiniert mit einer Wärmepumpe als zukunftssichere Wärmelösung, mit der Sie langfristig Ruhe haben.
4. Warmes Wasser? Iiiiiiihhh …
Ahhhhh … eine Wanne mit auf den Punkt temperiertem Wasser (38 Grad), und das am besten täglich – mag Ihr Gasverbrauch überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Ihr Gasverbrauch weiß es zu schätzen, wenn Sie lieber kurz die Dusche anschmeißen statt immer ein Vollbad einzulassen. Denn jedes bisschen Warmwasser muss schließlich mit Gas erhitzt werden. Also lieber duschen als baden. Nebenbei spart jede Dusche gegenüber einem Vollbad locker 60 Liter Wasser.
5. Wachstumsschub in der Heizsaison.
Auch Ihr Gasverbrauch kommt in die Pubertät. Die trägt bei ihm nur den Namen „Heizsaison“. Dann kriegt er einen richtigen Wachstumsschub. Zum Glück wächst so ein Gasverbrauch nicht pro Jahr, sondern eher von November bis März. Was er nämlich auch ganz doll liebt, ist kalte Luft. In den Heizkörpern! Im Zimmer! Auf dem Sofa! Das lässt Ihren Gasverbrauch vor Freude in die Höhe schnellen.
Lassen Sie also mächtig Dampf ab: Raus mit der Luft aus allen Heizkörpern. Reißen Sie beim Lüften die Fenster für fünf Minuten auf und halten Sie sie anschließend geschlossen. Schieben Sie das dicke Sofa vorm Heizkörper weg, damit die warme Luft gut zirkulieren kann. Das wird Ihr Gasverbrauch gar nicht zu schätzen wissen. Und zack, stellt er aus Protest das Wachsen ein.
IHR GASVERBRAUCH – EIN SCHÄTZCHEN.
Sie sehen: Ihr Gasverbrauch ist alles andere als ein Ungeheuer. Wie groß und schrecklich er vielleicht auch aussehen mag – mit dem einen oder anderen Tipp aus diesem Beitrag machen Sie ihn zum reinsten Stubentiger. Und können gemeinsam wohlige Wärme genießen, ohne sich ständig fragen zu müssen: „Ist der gerade wieder ein Stück gewachsen?“ Den Gaspreis vergleichen und prüfen, ob sich ein Wechsel lohnt, ist immer eine gute Idee – egal, wie klein oder groß Ihr Gasverbrauch ist.