Wallbox-Förderung: Alternative Zuschüsse prüfen!
Wird eine Wallbox noch gefördert?
- Der staatliche KfW-Förderungstopf für private und gewerbliche Ladeinfrastruktur-Investitionen ist erschöpft.
- Mit der THG-Quote, dem ENTEGA-Zuschuss und regionalen Förderungen gibt es attraktive Alternativen.
Inhalt dieser Seite:
- Aktuelle Situation für Privatpersonen
- Zahlen und Daten zur staatlichen Wallbox-Förderung
- Alternativen zur Wallbox-Förderung
- Alternative 1: THG-Quote
- Alternative 2: ENTEGA-Förderung
- Alternative 3: Regionale Förderungen
- Fragen und Antworten
Private Wallbox-Förderung: Steigende Nachfrage, aufgebrauchte Fördergelder.
Die Nachfrage nach privaten Wallboxen für Elektroautos steigt und steigt. Im Herbst 2020 beschloss der Bund deshalb eine staatliche Förderung für Wallboxen – das KfW-Förderprogramm „Zuschuss 440“. Die Förderung betrug bis zu 900 € je Antrag. Im Topf der KfW-Bank standen zunächst 200 Millionen €, später insgesamt 500 Millionen € zur Verfügung, die jedoch schnell aufgebraucht waren. Deshalb legte die Regierung im Juli 2021 sogar weitere 300 Millionen € an Fördergeldern nach. Auch dieses Geld ist seit Oktober 2021 aufgebraucht.
Für Neuanträge sind staatliche Wallbox-Zuschüsse vorerst gestoppt.
Aktuell werden in Sachen Elektroauto-Ladestation keine staatlichen Förderungen für Privathaushalte mehr angeboten. Gut 800.000 Haushalte haben die Förderung für eine Million Wallboxen inzwischen beantragt – und damit mehr, als entsprechende Mittel im Fördertopf zur Verfügung standen. Immerhin: Alle rechtzeitig eingereichten Anträge behalten ihre Gültigkeit.
Was waren die Voraussetzungen für die Förderung einer privaten Wallbox?
Um die Auszahlung von bis zu 900 € Fördersumme zu erhalten, gab es diverse Voraussetzungen, die erfüllt werden mussten: So musste die Wallbox intelligent steuerbar sein. Darüber, welche Modelle unter diese Regelung fielen, gab eine Liste der Kreditanstalt für Wiederaufbau Auskunft. Weiterhin verpflichtete sich der Antragsteller, ausschließlich 100 % Ökostrom zu nutzen (z. B. in Teilen von der eigenen Photovoltaikanlage durch Kombination der Wallbox mit Photovoltaik). Außerdem musste die Wallbox innerhalb von 12 Monaten nach Antragstellung installiert und für mindestens 6 Jahre betriebsbereit gehalten werden.
Staatliche Wallbox-Förderung: Zahlen und Daten im Überblick.
Privathaushalte | Unternehmen* | Kommunen** | |
Name der KfW-Förderung | Zuschuss 440 | Zuschuss 441 | Zuschuss 439 |
Höhe der Förderung je Ladepunkt | aktuell keine Förderung | bis zu 900 € | bis zu 900 € |
Fördersumme | 800 Mio. € (erschöpft) | 45.000 € je Standort | 450.000 € je Kommune |
Mindestanzahl an Ladepunkten | 1 | 1 | 10 |
Mindestgesamtkosten | 1285,71 € | 1285,71 € | 12.857,14 € |
* Für den Zuschuss 441 berechtigt sind Einzelunternehmer, freiberuflich Tätige, kommunale Unternehmen, Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts (z. B. Kammern und Verbände) sowie gemeinnützige Organisationen (einschließlich Kirchen).
** Für den Zuschuss 439 berechtigt sind Kommunen und Landkreise, deren rechtlich unselbständige Eigenbetriebe sowie kommunale Zweckverbände.
Wird die Wallbox-Förderung der KfW wiederkommen?
Im Rahmen des Masterplans Ladeinfrastruktur II von der Bundesregierung, der im Oktober 2022 veröffentlicht wurde, sollen weitere Fördermöglichkeiten geprüft werden. Konkretes gibt es noch nicht. Eigenheimbesitzer und Mieter mit Stellplatz sollten deshalb andere Möglichkeiten prüfen, wie sie von der geplanten Wallbox-Installation profitieren können. Wir haben Alternativen zusammengestellt:
Drei Alternativen zur Wallbox-Förderung der Regierung.
Alternative 1: Mit dem THG-Bonus 115 € fürs eigene Elektroauto sichern.
Wer eine Wallbox anbringen möchte, ist meist auch Besitzer eines Elektroautos. Als solcher setzt derjenige auf eine Mobilitätsform, die nachweislich Treibhausgase reduziert. Dadurch qualifiziert er sich für die sogenannte THG-Quote. Dieses auf dem Bundes-Imissionsschutzgesetz basierende Instrument dient dazu, klimaschädliche Treibhausgase zu begrenzen und so die Energiewende auch im Straßenverkehr voranzubringen. Mit ihrer positiven THG-Bilanz können sowohl private E-Auto-Besitzer als auch Firmen mit Elektroautoflotte ihre THG-Rechte an Unternehmen mit negativer THG-Bilanz verkaufen. Unsere ENTEGA-Tochter EMS leitet alles Wichtige in die Wege und zahlt den E-Auto-Besitzern dafür in 2023 einen THG-Bonus in Höhe von 115 € aus. Eine wunderbare Möglichkeit, das Geld direkt in eine neue Wallbox zu investieren!
Was ist die THG-Quote?
Mit der Treibhausgasminderungsquote (kurz THG-Quote) sollen Treibhausgase im Verkehrssektor reduziert werden. Dafür erhalten Mineralölfirmen ein festes Kontingent an „erlaubten“ Treibhausgas-Emissionen, die sie verursachen dürfen. Wird dieses Kontingent überschritten, so müssen die Unternehmen entweder Strafzahlungen leisten oder sie müssen ihre negative Bilanz ausgleichen, indem sie die eingesparten THG-Rechte anderer aufkaufen. Also zum Beispiel von Elektroautobesitzern.
ALTERNATIVE 2: REGIONALE FÖRDERUNGEN PRÜFEN.
Zwar ist die bundesweite Förderung der KfW-Bank für privat installierte Wallboxen erloschen. Doch auch einzelne Bundesländer und Städte haben mitunter attraktive Förderungen für die eigene Ladesäule im Angebot: So bietet beispielsweise Nordrhein-Westfalen ein eigenes Förderprogramm für Elektromobilität an, während Sachsen den Einbau einer Wechselstrom-Wallbox mit 400 € und die Installation eines Gleichstrom-Ladepunkts mit 1.500 € fördert. Die Stadt München bezuschusste gar bis zu 40 % des Nettobetrags, der für die Installation einer Wallbox anfällt. Aktuell wird die Münchener Förderrichtlinie überarbeitet und startet zum 01.April 2023 wieder. Sie sehen: Es lohnt sich zu prüfen, ob eine Wallbox-Förderung auf regionaler bzw. lokaler Ebene verfügbar ist.