Nachhaltig leben

Saisonkalender für Gemüse. Ein festliches Wintermenu.

Wir setzen unseren Saisonkalender für Gemüse fort. Dieses Mal tischt uns Foodblogger Claudio del Principe ein festliches Wintermenü auf. Seine Hauptzutat: saisonales Gemüse aus der Region.

Unser tägliches Überangebot an Lebensmitteln und Gemüsen aus dem Supermarkt kann ganz schön verwirrend sein. Da tendiert man leicht dazu, immer dasselbe zu kaufen. Aber Tomaten im Winter – muss das sein? Unter welchen Bedingungen werden die wo produziert? Schmecken die überhaupt nach was? Und was soll man dann stattdessen kaufen?

Ich halte mich da gerne an die Jahreszeiten und kaufe lieber saisonales Bio-Gemüse auf dem Bauernmarkt oder beim kleinen Gemüsehändler ein. Da kann man sich besser orientieren, was gerade Saison hat. Und es ist auch viel inspirierender, wenn man direkt mit den Produzenten oder Profis ins Gespräch kommt und sich über das eine oder andere Rezept oder die Zubereitungsart austauschen kann.

Saisonkalender für Gemüse mal anders.

In meinem Kochbuch „Italien vegetarisch“ habe ich zahlreiche Rezepte mit vielen schmackhaften Gemüsesorten nach Jahreszeit zusammengetragen. Man kann sie auch sehr gut mit der fünften Jahreszeit »jederzeit« kombinieren! Denn Reis, Pasta, Polenta, Eier, Mehl und Hülsenfrüchte sind ja beispielsweise das ganze Jahr über verfügbar.

Kürzlich haben mich gleich mehrere Leute, die das Buch gekauft haben, nach einem konkreten Menüvorschlag für die Wintertage gefragt.

Nichts lieber als das, hier mein Vorschlag: Ich wünsche gutes Gelingen!

Vorspeise: Fenchelsalat mit Orangen

Auf diesen Salat freue ich mich immer besonders, wenn es auf den Winter zugeht und die Auswahl an Salatsorten dünner wird. Fenchel ist knackig, saftig, frisch! Und mit den Orangen kommt noch einmal eine Fülle an sonnengetankter Süße auf den Teller.

Zutaten für 4 Personen:
1 Chilischote
2 Fenchelknollen
2 Bio-Orangen
feines Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl extra vergine
Weißweinessig

Zubereitung
Chilischote entkernen und hacken.

Fenchelgrün abzupfen, grob hacken und zur Seite stellen. Fencheltriebe wegschneiden, Knolle in der Mitte durchschneiden, Strunk herausschneiden. Fenchel der Breite nach in 3 mm dünne Streifen schneiden oder hobeln.

Orangenschale inklusive weißer Haut mit einem scharfen Messer herunterschneiden. Orange in 1 cm dicke Scheiben schneiden, dann in 4 bis 6 Segmente schneiden.

Fenchel auf einer Salatplatte oder in tiefe Schalen verteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Chili und Fenchelgrün darüber verteilen. Großzügig Olivenöl und sparsam Weißweinessig darüberträufeln.

Variante

Schmeckt ab Dezember auch mit den ersten Blutorangen, die aus Sizilien zu uns kommen. Die lassen sich statt mit Fenchel auch mit Stangensellerie kombinieren oder nach Belieben mit Rosinen, Pinienkernen oder schwarzen Oliven ergänzen.

Hauptspeise: Maronensuppe mit Kichererbsen

Diese Suppe ist ein typisches Gericht der einst aus Not entstandenen „armen Küche“. Heute lässt sich die süßlich-herbe Kastaniensuppe als echte kulinarische Bereicherung genießen.

Zutaten für 4 Personen:
200 g getrocknete Kichererbsen
500 g frische Maronen
1 Knoblauchzehe
1 kleines Bund glatte Petersilie
8 EL Olivenöl extra vergine
100 ml passierte Tomaten
feines Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
altbackenes Weizenbrot (z. B. Ciabatta)

Zubereitung
Kichererbsen über Nacht einweichen. In ungesalzenem Wasser zugedeckt ca. 2 Stunden weichkochen.

Maronen einschneiden und in einer Eisenpfanne zugedeckt bei milder Hitze unter Wenden 45 Minuten rösten, bis sie so weich sind, dass sie sich mit einem spitzen Messer leicht einstechen lassen. Ca. 10 Minuten abkühlen lassen, schälen, dabei auch die dünne Haut entfernen.

Knoblauch schälen und fein würfeln. Petersilie waschen, trockenschütteln und fein schneiden.

Olivenöl in einem Topf erhitzen, mit Knoblauch und Petersilie aromatisieren. Kichererbsen und Maronen dazugeben und unter Rühren anschwitzen, bis sie gleichmäßig mit Öl überzogen sind.

Passierte Tomaten zufügen und 2 Minuten einköcheln lassen. Mit 1 l Wasser aufgießen, einmal aufkochen und dann gute 30 Minuten zugedeckt köcheln lassen.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Suppe mit altbackenen Brotscheiben in tiefen Tellern servieren.

Variante
Vorgekochte oder getrocknete Maronen verwenden und nach Packungsanweisung wärmen bzw. garen.

Nachspeise: Rotweinbirnen

Etwas vom Besten und Kultiviertesten, das man mit Birnen anstellen kann! Eine Nachspeise, die Frucht, Süße und einen Hauch Herbes sehr schön ausbalanciert.

Zutaten:
4 Birnen, z. B. Vereinsdechantsbirne, Martin Sec, Kaiser Alexander, Abate oder Conference
500 ml Rotwein (z. B. Merlot)
1 Gewürznelke
½ Zimtstange
1 Sternanis
je 1 fingerlanges Stück Bio-Zitronen- und -Orangenschale
100 g Zucker

Zubereitung

Einen Topf auswählen, in dem die Birnen eng nebeneinander aufrecht stehen können.

Alle Zutaten bis auf die Birnen aufkochen. Birnen mit einem Sparschäler schälen, Stiel dranlassen.

Birnen zugedeckt ca. 45 Minuten im Weinsud weichkochen, sie müssen dabei nicht vollständig mit Sud bedeckt sein. Herausheben und auskühlen lassen.
Flüssigkeit sirupartig einkochen und Gewürze entfernen. Birnen gleichmäßig mit dem Sirup übergießen.

Zum Servieren Birnen der Länge nach aufschneiden, Kerngehäuse entfernen und Birnenhälften auf einem Sirupspiegel anrichten.

Perfekt dazu passt Zabaione oder ein cremiges Zimteis.

Saisonales Gemüse – weil’s besser schmeckt

Wer vor dem Gemüseeinkauf einen Blick auf den Saisonkalender für Gemüse (und natürlich auch Obst) wirft, hat mehr vom Essen: mehr Frische, mehr Geschmack und mehr Abwechslung. Saisonales Gemüse aus der Region, das frisch und reif geerntet wird, ist nicht nur gesund, sondern schont außerdem Ressourcen und stärkt die lokalen Produzenten.

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