Fashionblogger meets Nachhaltigkeit. Teil 2: Projekt „Müllvermeidung“.
Wisst ihr, was mich in den letzten Monaten insbesondere an Autobahnabfahrten immer wieder geärgert hat? Der rumfliegende Müll von Fast-Food-Ketten. Einige Leute scheinen ihren Müll lieber in die Gegend zu schmeißen als in den Mülleimer – und das stört mich immens.
Warum ich euch das erzähle? Weil es indirekt ein Auslöser für mein erstes Projekt für ENTEGA ist: konsequent Müll vermeiden. Müll unachtsam herumzustreuen und zu vermeiden, mögen zwei verschiedene Paar Schuhe sein. Aber für mich steht der gleiche Grundgedanke dahinter: Ich kann Müll nicht leiden. Nicht das geringste bisschen.
Das Projekt startet!
Zu Beginn meines Projekts informierte ich mich erstmal und staunte nicht schlecht: Mehr als eine halbe Tonne Müll pro Kopf werfen wir Deutschen jedes Jahr weg und sind damit eines der müllreichsten Länder der EU. Eine halbe Tonne! Als ich das gelesen habe, musste ich erstmal richtig schwer schlucken. Bin ich auch so ein starker Müllproduzent? Ich hatte bisher gedacht, dass ich eigentlich recht vorbildlich mit Müll umgehen würde – aber die Zahlen sagen etwas anderes. Und ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde das sehr beunruhigend und möchte alles daransetzen, meinen Anteil an der Masse so gering wie möglich zu halten. Und damit habe ich in den letzten vier Wochen begonnen.
Schritt 1: Mülltrennung und Recycling
Meine Eltern haben mir das mit der Mülltrennung und dem Recycling ziemlich gut beigebracht und ich trenne konsequent zwischen Restmüll, Wertstoffmüll (Plastik und allem, was den Grünen Punkt hat), Altglas und Altpapier.
Also hatte ich schnell einen Überblick, aus was mein Müll eigentlich so besteht und woran ich sparen kann: Altglas musste ich in den letzten sechs Monaten erst einmal wegbringen. Als Single-Haushalt habe ich nicht viel Restmüll, denn ich kaufe sehr sparsam ein und esse mittags in der Kantine. Der größte Teil meines Mülls besteht aus Papier und vor allem Plastik.
Schritt 2: Müllvermeidung
Das Ziel lautete also: Plastikmüll minimieren. Mit kleinen Schritten und Methoden habe ich versucht, insbesondere am Wertstoffmüll zu sparen.
Papier statt Plastik
Ich bin ein Beeren-Fan. Heidelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren und Brombeeren: Je heißer es draußen ist, desto größer wird mein Beerenkonsum. Das Schlimme dabei ist: Alles kommt in harten Plastikschalen daher. Zumindest, wenn man sie im Supermarkt kauft, so wie ich das bisher getan habe. Das ist zwar bequem, aber so sammelt sich unglaublich schnell ein großes Volumen an Plastikmüll an. Die Lösung ist so einfach: Allein in meinem kleinen Wohnort gibt es zwei Obst- und Gemüseläden, in denen es nicht nur frischeres Obst und Gemüse gibt, sondern wo auf Plastikmüll verzichtet wird und meine geliebten Beeren in Pappschalen verkauft werden – die können bestenfalls sogar kompostiert werden. Der Müll löst sich sozusagen auf! Besser geht’s kaum. Zugegeben, das Obst dort ist sicherlich ein bisschen teurer – dafür weiß ich aber auch, wo es herkommt, und ich spare mir den Müll.
In der Stadt einkaufen statt online bestellen
Für Blogger ist es inzwischen fast zur täglichen Normalität geworden: Wir bekommen Pakete en masse. Dazu muss ich gestehen: Ich kaufe unglaublich gerne (und viel) online ein – das ist für mich inzwischen so normal wie der Gang zum Kühlschrank. Das Ganze ist eine ziemlich krasse Verschwendung, denn nicht nur werden in den meisten Fällen viel zu große Pakete in Relation zum Inhalt verwendet, sondern es entsteht neben dem Papiermüll (den Kartons) auch meistens jede Menge zusätzlicher Plastikmüll, bestehend aus den Einzelverpackungen des Inhalts. Dazu kommt das CO2, das der Paketbote ausstößt, um mir meine Bestellung zuzustellen – von der ich im schlimmsten Fall die Hälfte wieder retourniere. Das muss ja eigentlich nicht sein!
Also habe ich in den letzten vier Wochen lieber wieder öfter in der Stadt eingekauft, wenn ich sowieso in der Nähe war. Dabei habe ich mich nicht nur ein bisschen mehr bewegt als bei meiner virtuellen Shoppingtour vor dem Laptop, sondern es schonte auch die Umwelt und ganz nebenbei auch meinen Geldbeutel. Denn wenn man die Sachen tatsächlich vor sich hat, legt man so manches Teil doch wieder weg.
Fürs Shoppen gerüstet sein spart Müll!
In der Zeit meines Müllspar-Projekts war ich richtig stolz, wann immer ich Müll vermeiden konnte – dazu erzähle ich euch gerne eine kleine Anekdote. In der ersten Woche meines Projekts war ich mit einer sehr großen und geräumigen Handtasche einkaufen. Als mir die Verkäuferin das erste Teil in eine Plastiktüte stecken wollte, wie das so üblich ist, haderte ich ein bisschen mit mir selbst. Denn mal ehrlich: die meisten Tüten brauchen wir gar nicht. Für die meisten Einkäufe fände sich auch in unserer Handtasche Platz. Aber eine Tüte zu bekommen, das sind wir eben gewohnt und das erwarten wir auch. Eher schüchtern sagte ich dann schnell: „Ich brauche keine Tüte, das geht so!“ Die bis dahin eher miesgelaunte Verkäuferin schaute freudig auf und sagte: „Das finde ich gut, der Plastikmüll ist echt nervig!“ Die Wirkung auf mein Gewissen war der Wahnsinn. Ich fühlte mich richtig gut und anstatt es nur schnell einzuwerfen, sagte ich mein Sätzchen, dass ich keine Tüte bräuchte, bei meinen nächsten Einkäufen schon fast mit Stolz und die Reaktion war überall positiv. Keiner schaute mich schief an.
Von nun an hatte ich – wenn ich mal keine größere Tasche dabeihatte – zumindest immer eine Tüte dabei, die man ganz klein zusammengefaltet überall mit hinnehmen kann. Ob beim Kleidershoppen oder beim Wocheneinkauf sparte ich mir also konsequent die Plastiktüten.
Vielleicht habt auch ihr Anfang des Jahres die Diskussion zum Thema Plastiktüten und deren Auswirkung auf die Umwelt mitbekommen. In diesem Zusammenhang forderte man, dass Plastiktüten in allen Läden einer Bezahlpflicht unterliegen sollten. Das finde ich richtig gut – denn selbst wenn man die Tüten nach dem Kauf mehrfach verwendet, so werden sie doch irgendwann achtlos weggeworfen. Und das Geld für die Tüten an der Supermarktkasse kann man sich auch sparen, indem man sich richtig feste Taschen zulegt, die man jahrelang verwenden kann.
Müll sparen an allen Ecken und Enden
Die oben genannten Beispiele sind nur ein Teil dessen, was ich in den letzten vier Wochen so getrieben habe. Kaum war das Projekt Müllvermeidung mal in Gange, entdeckte ich überall kleine Wege, Müll zu sparen: Einwegrasierer austauschen und nur noch Klingen nachkaufen, immer die Nachfüllpacks wählen, statt die harten Neuverpackungen zu nehmen, und Lebensmittel lieber frisch vom Markt oder im darauf spezialisierten Einzelhandel kaufen. Das hat nicht nur den Effekt, dass man Müll spart, sondern auch, dass das Essen meistens auch aus dem näheren Umkreis kommt und nicht so belastet ist.
Fazit meines Müllprojekts
Ob ich am Gesamtgewicht meines Jahrespensums an Müll wirklich viel ändern kann, weiß ich noch nicht – aber am Volumen habe ich in den letzten Wochen ganz sicher so einiges gespart. Und auch so viel kann ich sagen: Müll sparen wirkt sich positiv auf die Einstellung zum Thema Umwelt aus und macht auch ziemlich stolz bei wenig Aufwand.
Und bitte denkt auch daran, Müll nicht zu vermischen, vor allem Plastik und Papier getrennt zu halten und richtig zu entsorgen. Denn auch Mülltrennung und Recycling sind schon mal ein wichtiger Schritt, um die Müllberge zu verkleinern.