Stoßlüften: Tipps und Sparpotenzial.
Stoßlüften – gut zu wissen:
- Von Stoßlüften spricht man, wenn die Fenster mehrere Minuten komplett geöffnet werden, idealerweise mit Durchzug.
- Durch Stoßlüften wird verbrauchte durch frische Luft ersetzt, Luftfeuchtigkeit und Schadstoffe werden abtransportiert.
- In einer Wohnung lassen sich durch Stoßlüften jährlich rund 80 €, in einem Einfamilienhaus sogar rund 550 € sparen.
Inhalt dieser Seite:
- Was bedeutet Stoßlüften?
- Ersparnis durch richtiges Lüften
- Dauer und Häufigkeit
- Tipps zu Wetter und Räumen
- Gesundheitliche Aspekte
- Vor- und Nachteile
- Fragen und Antworten
Was bedeutet Stoßlüften?
Beim Stoßlüften werden die Fenster eines Raums mehrere Minuten komplett „auf Durchzug“ geöffnet. So wird möglichst viel verbrauchte Luft im Raum gegen frische ausgetauscht. Anders als bei gekippten Fenstern, die länger, aber eben nur einen Spalt weit offen stehen. Durch richtiges Stoßlüften kann eine Familie im Haus bis zu über 150 € und über 550 kg CO2 einsparen.
Was versteht man unter Quer- und Dauerlüften?
Dauerlüften meint das Lüften mit gekippten Fenstern. Dabei wird durch den Fensterspalt nur sehr wenig Luft ausgetauscht. Gleichzeitig geht viel Wärme aus dem Raum verloren. Kältebrücken am Fenster lassen Feuchtigkeit kondensieren, was Schimmelbildung begünstigt. Wenn wir von richtigem Lüften reden, meinen wir Stoßlüften bzw. Querlüften: Fenster weit öffnen und idealerweise für Durchzug sorgen.
Wie viel kann ich durch richtiges Stoßlüften sparen?
Wer regelmäßig lüftet, kann einiges an Geld sparen. Gleichzeitig wird die Atmosphäre um viele Kilogramm Emissionen entlastet. In einer durchschnittlichen Wohnung von rund 70 m2 bringt richtiges Lüften auf Dauer über 80 € Ersparnis pro Jahr – und 340 kg weniger CO2 fürs Klima. Im Einfamilienhaus mit Gasheizung sind es sogar über 150 € und 550 kg CO2.
Richtig Lüften: Dauer und Häufigkeit.
Richtig Lüften je nach Jahreszeit
3–4 x täglich
Ein optimales Raumklima (und beste Energieeffizienz sowie Ersparnis) erreichen Sie, wenn Sie mehrmals täglich lüften. In kalten Monaten eher 5 bis 10 Minuten, in wärmeren Monaten bis zu 30 Minuten. Die Angaben müssen Sie nicht minutiös beherzigen. Sie dienen als Anhaltspunkte. Und: Vor allem im Winter sollten Sie nur kurz stoßlüften, damit nicht zu viel Energie verloren geht.
Tipps zum Lüften im Sommer und Winter.
Im Sommer ist es am Tag oft so heiß, dass richtiges Lüften kaum möglich ist. Im Winter sollten Sie Räume davor schützen, auszukühlen. Die Fenster nur zu Kippen, ist jedoch im Winter nicht sinnvoll, da Feuchtigkeit am Fenstersturz kondensieren kann, was Schimmelbildung fördert. Hier unsere Extratipps fürs Lüften sommers wie winters.
Stoßlüften im Sommer | Stoßlüften im Winter |
vor Sonnenaufgang oder spätabends/nachts | Türen zu kälteren Räumen schließen |
im Hochsommer 30 Minuten | mindestens 16 °C Raumtemperatur |
im Mai und Oktober je 20 Minuten | Kondenswasser direkt entfernen |
Luftfeuchtigkeit bei Regen, Nebel, Frost.
Auch wenn draußen erhöhte Luftfeuchtigkeit herrscht, sollte regelmäßig gelüftet werden. Sorgen vor Schimmel sind unbegründet. Weil warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kühle Luft, reduziert die kühle Außenluft im Raum sogar die Feuchtigkeit. Das gilt auch bei Frost. Wer unsicher ist, kann mit einem günstigen Hygrometer die Luftfeuchtigkeit im Raum prüfen.
Raumklima und Luftfeuchtigkeit.
Richtiges Lüften verbessert das Raumklima. Das optimale Wohlfühlklima für Räume entsteht aus einer Kombination von Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Als ideal gilt eine relative Luftfeuchtigkeit von rund 50 %, verbunden mit einer Temperatur von durchschnittlich 20 Grad Celsius. Am Ende entscheiden Sie, was optimal für Sie ist. Hier gilt: ausprobieren und verbessern.
Stoßlüften in verschiedenen Räumen.
Stoßlüften im Bad.
Was bedeutet Stoßlüften? Nicht nur den Austausch verbrauchter gegen frische Luft, sondern auch den Abtransport von feuchter Luft. Im Bad ist die Feuchtigkeit höher als in anderen Räumen. Hier ist richtiges Lüften auf Dauer angesagt, d. h. regelmäßig. Sonst droht Schimmel, zumal Handtücher oder Fliesen Feuchtigkeit halten. Gelüftet werden sollte nach jeder Benutzung. Eine Lüftungsanlage kann das automatisiert für Sie übernehmen.
Extratipps fürs Bad:
• Türen geschlossen halten wegen angrenzender Räume
• nach der Benutzung Kondenswasser abwischen
• feuchte Handtücher und Bademäntel entfernen oder trocknen
Stoßlüften im Schlafzimmer.
Wer sieben, acht oder mehr Stunden in einen Raum schwitzt oder atmet, produziert eine Menge feuchter Luft. Genau das passiert beim Schlafen. Darum sollten Schlafzimmer idealerweise gleich vor und nach dem Schlafen ausgiebig gelüftet werden. Bei entsprechender Witterung können Sie bei geöffnetem Fenster schlafen. Feuchte Wäsche hat im Schlafzimmer nichts zu suchen, da sie die Luftfeuchtigkeit erhöht.
Stoßlüften im Keller.
Richtiges Lüften dauert nicht lange, bringt aber gerade im Keller eine Menge. Der wird nämlich allzu gern beim Stoßlüften vergessen. Feuchtigkeit kann dann über die Wände nach oben steigen. Im Sommer kann eine Heizung im Keller gute Dienste tun: Meist ist die Luft im Keller kühler aus draußen und kann noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Das gilt es wegen möglicher Schimmelbildung zu vermeiden. Bessere Dämmung oder eine Heizung tun genau das.
Stoßlüften bei Allergien und Heuschnupfen.
Regelmäßiges Stoßlüften ist gut fürs Raumklima, kann Allergiker und Menschen mit Heuschnupfen jedoch belasten. Kürzer und öfter stoßlüften hilft, weniger Pollen hereinzulassen. In Städten empfiehlt sich das Lüften eher am Morgen, auf dem Land am Abend, weil dann weniger Pollen unterwegs sind – genauso wie nach Regen.
Luftaustausch durch Lüftungsanlagen.
Lüftungsanlagen versorgen Räume mit Frischluft, indem sie Ventilatoren nutzen. Dabei transportieren sie Schadstoffe und Feuchtigkeit ab. Sie verbessern das Raumklima und beugen Schimmelbildung vor. Filter können zudem Pollen und Staub abhalten. Eine solche Lüftungsanlage lässt sich auch nachträglich einbauen.
Vor- und Nachteile des Stoßlüftens.
Vorteile | Nachteile |
sorgt schnell für frische Luft | zeitintensiv, vor allem im Sommer |
Luftaustausch ohne Auskühlen | Einbruchrisiko bei Unachtsamkeit |
transportiert Feuchtigkeit ab | Restrisiko für Schimmel bleibt |
beugt Schimmel vor | nicht immer optimaler Luftaustausch |
fördert die Gesundheit | problematisch bei Heuschnupfen, Allergie |
günstiger als Filteranlagen |