Nachhaltig leben

Leuchtendes Vorbild: Im Interview mit Luxstream-Chef Daniel San Jocic.

Daniel San Jocic ist Geschäftsführer des Darmstädter Leuchtmittelherstellers und Beratungsunternehmens Luxstream. Eine Leuchte ist er auch privat: Er pflegt einen ressourcenschonenden und bewussten Lifestyle. Auf Annehmlichkeiten muss er deshalb noch lange nicht verzichten.
Luxstream

Herr Jocic, wie mögen Sie Ihren Kaffee?

Frisch gemahlen, schwarz, etwas Milch. Aber auf gar keinen Fall to go. Das hat nur zum Teil mit Müllvermeidung zu tun. Eher damit, dass ich meinen Kaffee nicht im Laufschritt aus einem Pappbecher trinken will, sondern ihn lieber entspannt im Sitzen aus einer Porzellantasse genieße, in angenehmer Umgebung. Slow Coffee sozusagen.

Das klingt ziemlich trendy. Sehen Sie sich als Umweltschützer?

Ich sehe mich einfach als jemand, der umweltbewusst lebt. Es ist ja im Prinzip ganz einfach: Der Klimawandel ist da, der lässt sich nicht wegdiskutieren. Wir haben alle eine Verantwortung, und ich nehme meine eben wahr, so gut ich kann.

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Wie sieht das aus?

Das ist vielschichtig. Es beginnt bei bewusster Informationsbeschaffung, geht über den Konsum, genauso über das Miteinander und hin bis zum effizienten Zeitmanagement.

Jetzt spricht der Geschäftsmann in Ihnen. Helfen Sie uns, was tun Sie konkret?

Nehmen wir das Thema Bildung. Ich informiere mich gerne und bin regelrecht wissenshungrig. Das fördert das Bewusstsein. Da ich arbeitsbedingt sehr wenig Freizeit habe, höre ich mir gezielt Podcasts an – etwa die „Lage der Nation“. In diesem Format werden einmal pro Woche die wichtigsten Themen der vergangenen Tage behandelt. Da sollten Sie unbedingt mal reinhören. Das kann ich uneingeschränkt empfehlen. Ich mache das ganz gerne bei der Gartenarbeit oder im Auto, um meine Zeit effizient zu nutzen – was aber nicht heißt, dass ich keine Musik höre.

In Sachen Konsum überlege ich mir genau, was ich brauche, bevor ich etwas kaufe. Wir leben in der Überfluss-Konsumgesellschaft, unser Kaufverhalten hat enormen Einfluss auf unsere Welt. Bei den Lebensmitteln setzen meine Frau und ich so gut es geht auf Regionalität und bio. Wir essen kaum noch Fleisch, und wenn, dann ist das etwas Besonderes, das dann auch entsprechend teurer sein darf. Zudem geht es mir um Respekt vor der Tierwelt. Seit ich weiß, wie Hühner behandelt werden, kommt mir kein Ei mehr ins Haus, das nicht bio ist.

Luxstream Bio Eier

Sie verkaufen Leuchtmittel an Großkunden wie Industriebetriebe, Gemeinden oder Schulen. Wie nachhaltig ist das denn?

Sehr. Und mehr als das: Es ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Im Industriebereich wird mehr und mehr auf LED umgerüstet, zum Beispiel für eine effizientere Hallenbeleuchtung. Aus gutem Grund: Unsere Kunden sparen bis zu 80 Prozent der Stromkosten ein. Setzen sie zudem auf eine clevere Steuerung der Beleuchtung, etwa durch Präsenzmelder und Tageslichtsensoren, dann sind es bis zu 95 Prozent. Hier sind schnelle Einsparmöglichkeiten zu realisieren. Mit einer professionellen Lichtplanung kann zudem eine Verbesserung der Beleuchtungssituation erreicht werden, was zum Beispiel bei einer Straßenbeleuchtung direkte Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit hat. Moderne Hallenstrahler verringern außerdem die Fehlerquote im Industriebetrieb. Zwar sind hochwertige LED-Leuchten in der Anschaffung zunächst etwas teurer, in der Gesamtbilanz jedoch bereits nach sehr kurzer Zeit das günstigere Produkt. Und: Sportvereine können zum Beispiel ihr Flutlicht mieten – und sparen so viel Geld für andere vereinsinterne Anschaffungen.

Luxstream LED Einsparungen

Wie sieht die Rechnung im Privathaushalt aus?

Ähnlich. Wobei die Einsparungen in Summe hier natürlich viel geringer sind. Das liegt an den relativ wenigen Betriebsstunden, gemessen mit Industriebetrieben, wo die Beleuchtung oftmals mehr als zehn Stunden in Betrieb ist. Doch auch in der Mietwohnung lässt sich ein 50-Watt-Halogenstrahler durch eine 5-Watt-LED-Leuchte ersetzen. Auch hier bedeutet das Faktor 10 weniger.

Das leuchtet ein. Und was leuchtet bei Ihnen zu Hause so?

Da leuchtet relativ wenig. Zumindest von den Lichtern, die man nicht braucht. Ich habe alle Stand-by-Verbräuche verbannt: Als wir unser Haus vor Jahren renoviert haben, hatten wir auch die Elektrik erneuert und über zentrale Schalter einige Steckdosen schaltbar gemacht. Die Schalter erfüllen dieselbe Funktion wie schaltbare Steckerleisten, sind aber eleganter und direkt neben den Lichtschaltern bequemer bedienbar. Was wir nicht brauchen, bleibt konsequent ausgeschaltet. Das gilt auch für unser WLAN. Nachts ist die Kiste aus, da brauchen wir das Signal nicht. Man kann WLAN-Router so programmieren, dass sie sich ein- und ausschalten. Schauen Sie mal bei Ihrem Gerät, das hat sicherlich auch so eine Funktion. Und natürlich haben wir Ökostrom. Bei uns hat das alles total viel Sinn gemacht: Seit dem Umbau und all den Maßnahmen sparen wir an die 30 Prozent an Stromkosten ein.

Luxstream Team

Sie sind ziemlich konsequent dabei. Ist „vielleicht“ eine Vokabel, die Sie benutzen?

Sicherlich. Dennoch versuche ich, straight zu sein. Mein Handeln orientiert sich an meiner persönlichen Wertedefinition. Jedoch reflektiere ich dies auch konsequent, um nicht stehen zu bleiben und so noch mehr zu bewirken.

Haben Sie auch Schwächen?

Ich benutze Flugzeuge und fliege ein- bis zweimal im Jahr in den Urlaub.

Sind Sie auch mal missionarisch unterwegs?

Oh ja! Und ob ich Leute auf ihr Verhalten anspreche! Ich versuche aber, stets nett und nicht belehrend zu sein.

Jetzt wird’s interessant. Bekommen wir eine Kostprobe?

Neulich saß ich bei einem Geschäftspartner im Wagen, wir warteten auf einen Kollegen und der Motor lief die ganze Zeit durch. Da habe ich ihn gebeten, doch den Motor abzustellen. Er hat das gar nicht böse aufgenommen, sondern war fast dankbar, dass ich ihn erinnert habe. Er hatte es einfach vergessen. Letztlich versuche ich, als gutes Beispiel voranzugehen. Das kommt meistens auch ganz gut an, gefällt aber natürlich auch nicht allen.

Und was macht Ihr Motor im Stand?

Ich habe eine analoge Start-Stopp-Automatik: Im Stau oder an der roten Ampel stelle ich immer den Motor aus. Allerdings habe ich noch einen Diesel aus dem Jahr 2012. In letzter Zeit habe ich mir schon oft überlegt, den Wagen abzuschaffen und mir ein Elektroauto zuzulegen.

Sind Ihre Kunden, die ja LED-Beleuchtung im großen Stil einkaufen, leichter zu überzeugen als Privatleute, wenn es um Umweltschutz geht?

In beiden Fällen müssen sich die Kunden sehr intensiv mit dem Produkt beschäftigen. Bei einem Fernseher ist es jedoch zum Beispiel ganz anders. Hier sieht der Laie schnell, welche Qualität das Produkt hat. Bei der Beleuchtung, zum Beispiel über Industriestrahler, ist das auf den ersten Blick oft gar nicht ersichtlich. Daher ist es umso wichtiger, dass wir unsere Kunden mit einer sorgfältigen Beratung und Planung unterstützen und so ihre Vorteile aufzeigen.

Ist die LED bedingungslos gut?

Luxstream Beleuchtung Gebäude

Es kommt wie immer darauf an, was man daraus macht. Eine gute Produktqualität ist essenziell, aber nur halb so viel wert ohne die richtige Planung. So ist eine sorgfältige Planung beispielsweise bei Sanierungsmaßnahmen eines Gebäudes von größter Bedeutung. Denn nur so können die richtigen Produkte auch optimal eingesetzt werden und die bestmögliche Wirkung entfalten. Oder denken Sie an diese Kinderschuhe mit blinkenden Lichtern in der Sohle. Da stecken Batterien drin und Elektronik. Die Dinger sind witzig, keine Frage, aber auch fraglos schlecht für die Umwelt. Wie sollen die recycelt werden? Die landen als Elektroschrott doch einfach im Müll. Da frag ich mich schon: Muss das sein? Ich finde, nein.

Worauf verzichten Sie denn so?

Auf den Fön. Der verbraucht für mich persönlich unnötig Strom. Ein Handtuch tut’s genauso. Oder auf Plastiktüten. Wie gesagt, ich setze mich mit meiner Umwelt auseinander und versuche, mit kleinen Veränderungen meinen Beitrag zu einer besseren Zukunft zu leisten.

Und wie schöpfen Sie Kraft für all die Neins?

Ich praktiziere KamiBo, eine Fitness-Sportart, die Tai Chi und asiatischen Kampfsport mit Musik zu einem Workout kombiniert. Zudem mache ich Yoga. Beides schärft das Bewusstsein ungemein. Sich ganz bewusst auf etwas zu konzentrieren, das kann man in ganz vielen Lebensbereichen übernehmen. Wichtig ist aber genauso das persönliche Umfeld und die Beeinflussung von außen.

Herr Jocic, wir danken Ihnen für das interessante Gespräch!

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1.) Berechnungsgrundlage:
CO2-Ersparnis durch Ökostrom: 476 g/kWh (Quelle: BDEW), durchschnittlicher Stromverbrauch eines 4-Personenhaushalts: 5.009 kWh/Jahr (Quelle: Energieagentur.NRW)

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