Richtig heizen

Wärmepumpe im Altbau – das sollten Sie wissen.

Während die Wärmepumpe gesetzter Standard als Heizung im Neubau ist, ist die Umrüstung zur Wärmepumpe im Altbestand häufig an gewisse Maßnahmen geknüpft. Wir klären auf.

Fakten zu Wärmepumpen im Altbau:

  • Jeder kann selbst testen, ob sein Altbau wärmepumpengeeignet ist.
  • Mit guter Dämmung, hydraulischem Abgleich und großen Heizflächen kann sich eine Wärmepumpe auch im Altbau rentieren.
  • Erd-, Luft- und Wasserwärmepumpen: Alles ist im Altbau möglich.

Inhalt dieser Seite:

  1. Wärmepumpe im Altbau – einfach so machbar?
  2. Wärmepumpe im Altbau: Je niedriger der Temperaturunterschied, umso effizienter.
  3. Die Vorlauftemperatur entscheidet.
  4. Reicht eine niedrigere Vorlauftemperatur im Altbau aus?
  5. Selbsttest im Winter: Kann ich mit einer Wärmepumpe meinen Altbau beheizen?
  6. Was ist, wenn es beim Selbsttest kalt bleibt?
  7. Notwendige Maßnahmen für eine Wärmepumpe im Altbau.
  8. Passende Wärmepumpenarten für den Altbau.
  9. Hybrid-Wärmepumpe im Altbau nutzen.
  10. Wärmepumpe auch im Altbau staatlich fördern lassen.
  11. Wärmepumpe mieten statt kaufen.
  12. Fragen und Antworten.

Wärmepumpe im Altbau – einfach so machbar?

Die Heizung im Altbau einfach durch eine Wärmepumpe ersetzen und so viel Geld und Energie sparen – diesen Wunsch haben inzwischen viele Hausbesitzer. Doch ganz so einfach ist es nicht. Zwar kann tatsächlich nahezu jede Wärmepumpe in Altbauten verbaut und in Betrieb genommen werden. Das allein garantiert jedoch noch keinen wirtschaftlichen Betrieb. Im Gegenteil: Wer ohne weitere Maßnahmen loslegt, für den kann das Projekt „Wärmepumpe Altbau“ sprichwörtlich eine kalte Dusche bedeuten. Worauf also achten?

Wärmepumpe im Altbau: Je niedriger der Temperaturunterschied, umso effizienter.

Damit Wärmepumpen die unbegrenzt verfügbare Energie ihrer Umgebung (des Erdbodens, der Luft, oder des Grundwassers) fördern und auf ein höheres Temperaturniveau bringen können, benötigen sie Strom. Dabei gilt: Je größer der Temperaturunterschied zwischen Umgebungstemperatur draußen und der Verbrauchstemperatur im Haus, desto mehr Strom benötigt die Wärmepumpe. Aus diesem Grund arbeiten Wärmepumpen dann besonders effizient, wenn ihre Vorlauftemperatur möglichst niedrig und die Differenz zur Außentemperatur gering ist.

Die Vorlauftemperatur entscheidet.

Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die eine Heizung zur Nutzung an den Heizgeräten bereithält. Ob sie dann komplett abgerufen wird oder nicht, lässt sich beispielsweise am Drehregler eines Heizkörpers – dem Thermostat – einstellen. Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei einer Vorlauftemperatur von etwa 35 °C bis 40 °C. Verglichen mit Gasheizungen und Ölheizungen ist das niedrig, denn bei fossilen Heizsystemen liegt die Vorlauftemperatur oft bei 65 °C bis 75 °C.

Reicht eine niedrigere Vorlauftemperatur im Altbau aus?

Jetzt, da wir wissen, dass Wärmepumpen besonders bei niedriger Vorlauftemperatur optimal arbeiten, stellt sich natürlich die Frage, ob eine so niedrige Temperatur auch in einem Altbau ausreicht, um ihn hinreichend zu erwärmen. Schließlich wurde bisher aller Wahrscheinlichkeit nach ein heißerer Vorlauf genutzt. Hier hilft ein Selbsttest.

Selbsttest im Winter: Kann ich mit einer Wärmepumpe meinen Altbau beheizen?

Mit einem simplen Test können Sie herausfinden, ob Sie in Ihrem Altbau eine Wärmepumpe nachrüsten können. Optimaler Zeitpunkt für den Test ist ein knackig-kalter Wintertag. Stellen Sie an diesem Tag die Vorlauftemperatur Ihrer aktuellen Heizung auf ein Maximum von 50 °C ein. Drehen Sie nach einer Weile die Thermostate an allen Heizkörpern auf. Wenn sich überall angenehme Wärme einstellt, könnte es sich lohnen, eine Wärmepumpe im Altbau anzuschaffen

Was ist, wenn es beim Selbsttest kalt bleibt?

Wenn die Temperatur nicht richtig auf Touren kommt oder die Heizung sogar kalt bleibt, sollten Sie einen Heizungsinstallateur kontaktieren. Als Fachmann kann er die Heizlast – also den Wärmebedarf im Haus bestimmen und gegebenenfalls alte oder defekte Heizkörper ersetzen. Versuchen Sie den Selbsttest anschließend erneut. Ist auch dieser Versuch zum Scheitern verurteilt, müssen Sie in jedem Fall weitere Maßnahmen ergreifen, bevor Sie ans Aufrüsten einer Wärmepumpe in Ihrem Altbau denken können.

Notwendige Maßnahmen für eine Wärmepumpe im Altbau.

Mit folgenden Maßnahmen am Altbau sorgen Sie dafür, dass sich eine Wärmepumpe ab Tag 1 ihres Einbaus im Altbau „wohlfühlt“ – und dies mit kostengünstiger und klimafreundlich erzeugter Wärme zurückzahlt:

Den Dämmstandard des Gebäudes erhöhen.

Häufig sind Altbauten nicht ausreichend gedämmt. Dann verlieren Sie kostbare Heizwärme – über das Dach, über die Außenwände, aber auch über schwach gedämmte Türen und Fenster. Eine Wärmepumpe benötigt ungleich mehr Strom, um bei schlechter Dämmung die Wohlfühltemperatur zu halten. Deshalb ist das Dämmen eines Altbaus besonders effizient. Beginnen Sie mit dem Dämmen der Decke zum Dachboden und der Kellerdecke. Teurer, aber ebenfalls sinnvoll ist eine Fassadendämmung und der Austausch alter Fenster hin zu modernen Fenstern mit Kunststoff- oder Holzrahmen und Isolierglas bzw. Wärmeschutzglas. 

Große Heizflächen verwenden.

Je größer eine Heizfläche ist, desto weniger Vorlauftemperatur ist nötig. Denn große Heizflächen geben Wärme gleichmäßig im gesamten Raum ab. Aus diesem Grund sind Fußbodenheizungen die beste Wahl fürs Heizen mit einer Wärmepumpe im Altbau. Auch andere Flächenheizungen, z. B. Wandheizungen oder Deckenheizungen, sind denkbar. Falls das Umrüsten auf eine Flächenheizung in Ihrem Altbau keine Option ist, müssen Sie aber nicht betrübt sein. Im nächsten Absatz erfahren Sie, wie Sie eine Wärmepumpe auch mit Ihren bestehenden Heizkörpern wirkungsvoll betreiben können.

Die Verwendung mit (bestehenden) Heizkörpern optimieren.

Wenn Sie Ihre alten Heizkörper behalten möchten oder diese zumindest gegen modernere Heizkörper tauschen möchten, ohne gleich auf eine Fußbodenheizung umzurüsten, sollten Sie Folgendes prüfen:

  • Auch für alte Heizkörper gilt: Je größer die Heizfläche, desto weniger Vorlauftemperatur ist nötig. Prüfen Sie, ob sich größere Radiatoren verbauen lassen.
  • Beauftragen Sie eine Fachfirma mit einem hydraulischen Abgleich. Der sorgt dafür, dass in jedem Raum die optimale Temperatur erreicht wird und weniger Vorlauftemperatur benötigt wird.
  • Senken Sie den Vorlauf Ihrer Heizung auf die niedrigstmögliche Temperatur.
  • Sollten alle Maßnahmen nicht ausreichen, um eine klassische Wärmepumpe im Altbau zu betreiben, können Sie sich nach speziellen Hochtemperatur-Wärmepumpen umsehen. Sie lassen sich auch bei Vorlauftemperaturen bis zu 75 °C betreiben.

Passende Wärmepumpenarten für den Altbau.

Im Prinzip ist jeder Wärmepumpentyp für den Betrieb in einem Altbau geeignet:

  • Erdwärmepumpen, auch als Sole-Wasser-Wärmepumpen bezeichnet, nutzen die Wärme des Erdreiches und bringen die Energie unter Zuhilfenahme von Strom auf ein höheres Niveau. Dabei werden entweder Erdkollektoren auf einer großen Fläche (z. B. in einem angrenzenden Garten) in rund einem Meter Tiefe ausgelegt, oder aber die Wärme mittels Erdsonde in rund 70 Metern Tiefe gefördert. Sondenbohrungen sind genehmigungspflichtig.  
  • Wasserwärmepumpen eignen sich sehr gut für die Verwendung im Altbestand. Ein Teil der Heizwärme wird dabei aus dem Grundwasser entnommen. Dieses hat ganzjährig Temperaturen von 10 bis 12 °C. Dafür muss vorab sondiert werden, ob genügend Grundwasser vor Ort verfügbar ist. Auch sind bei Wasserwärmpepumpen immer zwei Bohrungen notwendig. Über die eine Bohrung wird warmes Grundwasser hochgepumpt, über die andere genutztes kaltes Wasser zurück ins Grundwasser befördert.
  • Luftwärmepumpen sind günstig und nutzen die vorhandene Energie der Umgebungsluft. Im Winter kann die Effizienz der Luftwärmepumpe sinken, da der Unterschied zur Vorlauftemperatur dann besonders groß ist.

Hybrid-Wärmepumpe im Altbau nutzen.

Nicht jeder Hausbesitzer hat eine bollernde Uralt-Heizung im Altbau verbaut, bei der man nicht lange über einen Austausch nachdenken muss. Wenn beispielsweise die aktuelle Gasheizung noch immer verlässlich ihren Dienst verrichtet, kann man über eine Nachrüstung einer Wärmepumpe für den bivalenten Betrieb nachdenken. Im Verbund übernimmt die Wärmepumpe die Warmwasseraufbereitung und moderates Heizen in Grundlast. In der kalten Jahreszeit schaltet sich dann die bestehende Gasheizung zu.

Wärmepumpe auch im Altbau staatlich fördern lassen.

Die Anschaffungskosten für die Wärmepumpe im Altbau lassen manchen Sanierer zweifeln. Da Wärmepumpen klimafreundliches Heizen ermöglichen, gibt es zum Glück staatliche Fördergelder. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt den Einbau von Wärmepumpen im Bestand mit 25 % der förderfähigen Gesamtkosten. Sollte die Wärmepumpe eine alte Öl- oder Nachtspeicherheizung ersetzen, sind es 35 % der Gesamtkosten. 35 % Förderung im Altbau sind es auch, wenn die Wärmepumpe eine Gasheizung ersetzt, die bereits älter als 20 Jahre ist. 

Zur Finanzierung der Wärmepumpe lassen sich zudem günstige Tilgungszuschüsse bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Wichtig ist hierbei, den Förderantrag einzureichen, bevor es zum Leistungsvertrag mit einem Fachbetrieb kommt. 

Wärmepumpe mieten statt kaufen.

Wem die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe zu hoch sind, der kann diese auch einfach mieten, statt sie zu kaufen. Bei ENTEGA erhalten Sie eine Luftwärmepumpe eines namhaften deutschen Herstellers ganz ohne Anschaffungskosten. Im Komplettpaket sind neben der Technik auch die Installation, die Wartung und eventuelle Reparaturen abgedeckt. Nutzen Sie unverbindlich unseren Wärmepumpenrechner für ein individuelles Angebot.

Wärmepumpe Altbau – Fragen und Antworten.

Fragen und Antworten.

Macht eine Wärmepumpe auch in einem unsanierten Altbau Sinn?

Welche Wärmepumpenvariante eignet sich am besten für die Altbausanierung?

Eignet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für den Altbau?

Warum ist der Einbau einer Wärmepumpe im Altbau komplizierter?

Welche Vorteile bringt eine Wärmepumpe im Altbau?

Funktioniert eine Wärmepumpe auch mit Heizkörpern oder nur mit Fußbodenheizung?

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