Allgemeines

Stromerzeugung in Deutschland.

Informationen zu Erzeugung, Energieträgern und erneuerbaren Energiequellen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Im 1. Halbjahr 2023 wurden in Deutschland 233,9 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. 
  • Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 waren das 11,4 % weniger Strom.
  • Der Anteil der Windenergie an der in Deutschland erzeugten Strommenge stieg von 25,6 % im ersten Halbjahr 2022 auf 28,6 % im ersten Halbjahr 2023. 

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Stand: 12/2023

Stromerzeugung in Deutschland 2023.

Die Versorgung von Unternehmen und Privathaushalten mit Strom verbraucht eine große Menge Rohstoffe. Neben konventionellen Energieträgern wie Kohle werden im Rahmen der Energiewende erneuerbare Energien wie Windenergie und Solarstrom immer wichtiger. Doch wie ist die Stromerzeugung in Deutschland aktuell?
Im ersten Halbjahr 2023 stieg der Anteil erneuerbarer Energiequellen gegenüber dem Vorjahr auf 53,4 %. Die konventionellen Stromerzeuger in Deutschland speisten im gleichen Zeitraum vor allem Kohlestrom zum Stromtransport ins Netz ein, nämlich zu 27,1 %.

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Netto- und Bruttostromerzeugung in Deutschland.

Mit Bruttostromerzeugung wird die Menge Strom bezeichnet, die insgesamt erzeugt wird. Die Bruttostromerzeugung in ganz Deutschland lag zum Beispiel im ersten Halbjahr 2023 bei 233,9 Terawattstunden (TWh). Das ist die Menge Strom, die aus den verschiedenen Energiequellen insgesamt von Stromerzeugern in Deutschland ins öffentliche Stromnetz eingespeist wurde. 

Von der Bruttostromerzeugung zu unterscheiden ist die Nettostromerzeugung. Das ist die Menge Strom, die von der Energieerzeugung übrig bleibt, wenn man den Eigenverbrauch der Kraftwerke und die Verluste abzieht, die beim Stromtransport der Energie entstehen. Das ist die Menge an erzeugtem Strom, die tatsächlich aus den Steckdosen kommt. Hier hatten erneuerbare Energiequellen im ersten Halbjahr 2023 bereits einen Anteil von 57,7 % an der Nettostromerzeugung (ohne Eigenverbrauch der Kraftwerke).

Quelle: Fraunhofer ISE/energy-charts.info, Stand: 07/2023

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien..

Der Anteil an erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland ist aktuell durch die Energiewende weiter gestiegen. So wurden im ersten Halbjahr rund 124,9 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Wind, Sonnenlicht, Wasser oder Biomasse erzeugt – das sind im Verhältnis zu konventionellen Energiequellen 5 % mehr als im ersten Halbjahr 2022. 

Die erneuerbaren Energiequellen und ihre Anteile am Strommix im Überblick (Quelle: Fraunhofer ISE/energy-charts.info, Stand: 07/2023): 

Windenergie war im ersten Halbjahr 2023 mit rund 67 Terawattstunden (TWh) die wichtigste erneuerbare Energiequelle. Wegen schwacher Winde im Februar lag die Stromproduktion etwas unter der von rund 68 TWh im ersten Halbjahr 2022. 

Die Einspeisung von Photovoltaikanlagen ging im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr mit rund 30 Terawattstunden (TWh) ebenfalls leicht zurück (gegenüber 31 TWh Einspeisung im ersten Halbjahr 2022). Hauptgrund hierfür war der sonnenarme März. Damit hatte die Einspeisung mit Solarstrom einen Anteil von rund 12,5 % an der Nettostromerzeugung in Deutschland. 

Die Stromproduktion aus Wasserkraft (z. B. mit Pumpspeicherkraftwerken) als regenerativer Energiequelle stieg hingegen im ersten Halbjahr auf 9,3 TWh (von 8,2 TWh im ersten Halbjahr 2022). Die Stromproduktion aus Biomasse lieferte 21 TWh zum Energiemix dazu und blieb damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. 

Damit lag die Stromproduktion aus regenerativen Energieformen wie Wind, Solar, Wasser und Biomasse mit rund 130 Terawattstunden (TWh) im ersten Halbjahr 2023 leicht unter der des vorherigen Jahres (131 TWh). Gemessen am gesamten Energiemix von regenerativer Energie, Kernenergie aus Kernkraftwerken bzw. Atomkraftwerken und der Einspeisung von Kohlekraftwerken (Braun- wie Steinkohle) stieg der Anteil regenerativer Energieformen von 51,8 % auf 57,7 %.

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Regionale Unterschiede in der Stromerzeugung.

Welche Stromerzeuger in Deutschland aktiv sind, ist von Region zu Region unterschiedlich. Traditionell finden sich Kohlekraftwerke für Steinkohle aufgrund der günstig gelegenen Binnenschifffahrtsrouten an der Ruhr und an der Saar. Die größten Braunkohlevorkommen gibt es im Rheinland sowie im Mitteldeutschen und Lausitzer Revier. Atomstrom kommt ausschließlich aus den alten Bundesländern. Der Großteil erneuerbarer Energien stammt aus Norddeutschland – nicht zuletzt aufgrund der günstigen Geografie für die Nutzung von Windkraftanlagen.

Entwicklung der Stromerzeugung.

Anfang der 90er-Jahre nahm die Bruttostromerzeugung ab. Der Grund: In die Jahre gekommene Anlagen in den neuen Bundesländern wurden nach der Wiedervereinigung stillgelegt. Mit wachsendem Bedarf stieg die Erzeugung in den Folgejahren erneut, bevor die erzeugte Strommenge 2009 wieder zurückging – Grund dafür war der allgemeine Einbruch der Wirtschaft

Auch 2017 und 2020 ging die Erzeugung von regenerativen Energieformen sowie Kohlekraftwerken über Kernkraftwerke (Kernenergie) bis zu Gaskraftwerken zurück, zunächst durch die Stilllegung konventioneller Kraftwerke, schließlich infolge der Corona-Pandemie. Seit 2021 steigt sie wieder.

Stromexporte aus Deutschland.

Seit 2003 ist der Bruttostromverbrauch in Deutschland geringer als die Bruttostromerzeugung. Seitdem weist Deutschland einen Überschuss an Stromexporten auf, der 2017 mit über 52 TWh einen neuen Rekord erzielte. Im ersten Halbjahr 2023 sank der Exportüberschuss gegenüber dem Vorjahreszeitraum allerdings von 16,5 auf 2,0 TWh. Die größten Strommengen wurden aus Deutschland in die Schweiz, nach Polen, Österreich und Luxemburg exportiert.

Zahlen, Daten, Fakten zu Strom in Deutschland.

Stromversorgung in Deutschland.

Grundsätzlich kommt beim Endverbraucher nach dem Stromtransport durch die Netzbetreiber (Übertragungsnetzbetreiber u. a.) stets der gleiche Energiemix aus der Steckdose. Doch der steigende Anteil erneuerbarer Energiequellen wie Photovoltaik, Windenergie oder Wasserkraft aus Pumpspeicherkraftwerken bringt die Energiewende voran. Mehr Ökostrom, der Ausstieg aus der Stromproduktion durch Kohlekraftwerke (Braun- und Steinkohle), die Abschaltung von Kernkraftwerken (Atomkraftwerken) und der Ausstieg aus der Kernenergie führen dazu, dass die Stromversorgung in Deutschland immer grüner und klimaschonender wird.

Strommix in Deutschland.

Nicht nur, was die Stromproduktion in Deutschland aktuell angeht, auch international steigt der Anteil regenerativer Energien am Energiemix. Grund genug für uns, eine Playlist mit Songs zur Stromerzeugung in Deutschland aktuell zu halten. Hier geht’s zu unserem Strommix für Deutschland.

Was bringt die klimafreundliche Stromerzeugung?

Jeder neue Ökostromkunde leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Je mehr Menschen nachhaltigen Ökostrom beziehen, umso mehr wird die klimafreundliche Erzeugung von Strom in Deutschland ausgebaut. Dadurch werden klimaschädliche CO2-Emissionen und Abfälle vermieden, wie sie bei Atom- oder Kohlestrom entstehen. Echter Ökostrom schützt das Klima: So ersparen zum Beispiel unsere Kunden dem Klima jährlich rund 1,3 Millionen Tonnen CO2.

Wie wird ENTEGA Ökostrom erzeugt?

Wir erzeugen unseren Ökostrom in erster Linie aus Wasserkraft. Wasserkraft ist wetterunabhängig und garantiert damit eine günstige und stabile Versorgung. So können wir attraktive Tarife zum günstigen Strompreis bieten, die es vielen Menschen in ganz Deutschland ermöglichen, ihre persönlichen „Energiebilanzen“ zu verbessern und zum Klimaschützer zu werden.

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Häufige Fragen.

Welche Stromerzeuger gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konventionellen und erneuerbaren Energiequellen. Zu den konventionellen Energiequellen zählen Kohle- und Atomstrom. Erneuerbare Energiequellen sind zum Beispiel Solarenergie, Wind- und Wasserkraft. Erzeugt wird der Strom in Anlagen wie Windkraftwerken, Solaranlagen, Gasturbinenkraftwerken, Biomassekraftwerken, Kohlekraftwerken oder Kernenergieanlagen.

Kann der gesamte Energiebedarf aus nachhaltigen Quellen gedeckt werden?

Derzeit ist es noch nicht möglich, den gesamten Stromverbrauch aus regenerativen bzw. erneuerbaren Energiequellen zu decken. Es gibt Studien, die sagen, dass dies jedoch in 30 Jahren möglich sein kann – vorausgesetzt, die Zahl der Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien wird weiter ausgebaut.

Wie sieht die Stromerzeugung der Zukunft aus?

Es gibt Szenarien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, die zeigen, dass Photovoltaik (PV-Anlagen) und Windenergie die Basis künftiger Energieversorgung stellen werden. Damit werden erneuerbare Energiequellen die bedeutendsten Energieträger sein, auch in Bereichen wie Verkehr oder Wärme.

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Stand der Informationen: Dezember 2023