Strom
Erneuerbare Energien in Deutschland.
Ein Blick auf die nachhaltige Energieversorgung in Deutschland.
3 Minuten Lesezeit

Zahlen und Fakten zu erneuerbaren Energien in Deutschland (2025):
- Der Anteil erneuerbarer Energiequellen am Bruttoendenergieverbrauch lag im Jahr 2024 bei 22,4 %.
- Bei Strom allein (also ohne Wärme und Kraftstoffe) lag der Anteil bei rund 55 %.
- Bis 2035 will Deutschland den Anteil auf 100 % erhöhen.
- In ganz Deutschland sorgen über 7.300 Wasserkraftwerke, insgesamt knapp 30.000 Windkraftanlagen und 4,75 Millionen Solaranlagen für sauberen Strom.
Inhalt
Erneuerbare Energien: Definition.
Erneuerbare Energien (auch regenerative Energien genannt) sind Energiequellen, die sich auf natürliche Weise erneuern und somit praktisch unerschöpflich sind. Was sind erneuerbare Energien? Beispiele hierfür sind Wasser, Wind, Solarenergie, Biomasse (Bioenergie, Biomethan, Biokraftstoffe) und Erdwärme.
Grundsätzlich unterscheidet man fossile und erneuerbare Energien. Laut Definition stehen fossile Energien wie Kohle, Erdöl oder Erdgas nur begrenzt zur Verfügung. Außerdem erzeugen Gewinnung und Verbrauch das klimaschädliche Treibhausgas CO2.
Die Energieversorgung über natürliche Ressourcen ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, also dem Wechsel von herkömmlicher Energie zu grüner Energie. Bei den erneuerbaren Energien in Deutschland hat sich in den letzten Jahren einiges getan – der Anteil an Wärme- und Stromerzeugung steigt kontinuierlich an.
Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtmarkt.
Lag der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland bei der Energierzeugung (Strom, Wärme und Kraftstoffe eingeschlossen) im Jahr 2004 noch bei schmächtigen 6,2 %, so stieg er laut Umweltbundesamt im Jahr 2024 bereits auf 22,4 % des Bruttoendenergieverbrauchs.
Betrachtet man Strom allein, ist sogar ein Anstieg von 6,3 % (Jahr 2000) auf rund 47 % (erstes Quartal 2025 laut BDEW) zu verzeichnen. In Sachen nachhaltiger Energiegewinnung geht es also in die richtige Richtung. Schauen wir uns doch mal an, was der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland schon geleistet hat.
Was sind erneuerbare Energien? Beispiele.
Jeder von uns hat irgendwo schon mal eine Anlage gesehen, die „Grüne Energie“ aus regenerativen Quellen erzeugt – egal, ob im Stausee, als Photovoltaik auf dem Dach der Nachbarn oder in Form von Windrädern am Rande der Autobahn. Doch was leisten diese Anlagen genau?
Dem Umweltbundesamt zufolge wurde im Jahr 2024 eine Energiemenge von 517 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen. 55 % davon für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen. Mit dieser Strommenge ließe sich alleine die Stadt Hamburg mindestens 17 Jahre lang mit Strom versorgen.
Aber zurück zu den erneuerbaren Energien: In Deutschland erzeugen allein die Windkraftanlagen 138,9 Mrd. kWh. Damit liefern sie den größten Anteil an der Energieerzeugung bei Strom aus erneuerbaren Energien (2023: 141,8 Mrd. kWh).
Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch 2024.
Anteil Strom aus erneuerbaren Energien | 54,4 % |
Anteil Strom aus Solarenergie | 26 % |
Anteil Strom aus Biomasse | 17 % |
Anteil Strom aus Wasserkraft | 8 % |
Anteil Strom aus Windkraft | 49 % |
Windkraft, die Nummer 1.
Der Strom, der in Deutschland durch die Netze bis in Ihre Steckdose fließt, besteht nicht zu 100 % allein aus grünem oder aus herkömmlichem Strom. Vielmehr spricht man dabei von einem Strommix, also einer Mischung aus Strom von verschiedenen Energiequellen. Der jeweilige Anteil kann sich dabei stetig ändern, je nachdem, wie viele Menschen zum Beispiel Ökostrom beziehen.
In Deutschland lag der größte Anteil bisher immer bei der Braunkohle. Der Anteil von Braunkohle an der Energieerzeugung in Deutschland (Strom) geht in den letzten Jahren jedoch zurück, weil der Ausbau erneuerbarer Energien voranschreitet und der Kohleausstieg beschlossen wurde.
Wird Kohle verbrannt, entsteht das klimaschädliche Kohlendioxid, bekannt als CO2. Braunkohle kommt als fossiler Brennstoff auf rund 1.150 Gramm CO2 pro Kilowattstunde, Steinkohle immerhin auf knapp 900 Gramm und bei Erdgas sind es nur etwa 300 Gramm CO2.
Neben Biogas bieten wir mit ENTEGA Ökogas übrigens ein klimafreundliches* Erdgas zum Heizen an. Dies erreichen wir durch die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen (z. B. Waldschutzprojekte). Bei der Förderung, beim Transport und durch Verbrennung beim Heizen mit Ökogas entstehen zwangsläufig CO2-Emissionen (Treibhausgasemissionen). Um diesen entgegenzuwirken, investieren wir regelmäßig in Klimaschutzmaßnahmen (z. B. Waldschutzprojekte) und tragen so zum Klimaschutz bei.
Mehr zum aktuellen Stand und zu den Chancen des Kohleausstiegs in Deutschland erfahren Sie ebenfalls in unserem Ratgeber.
Diese Gesetze fördern erneuerbare Energien.
Dass der Anteil an Braun- und Schwarzkohle im Strommix von Deutschland abnimmt, passiert natürlich nicht einfach so. Grund dafür sind Gesetze, die der Staat und die EU in den letzten Jahren verabschiedet haben, die die Energiewende und den Klimaschutz aktiv voranbringen.
Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) stellte das gesetzliche Ziel auf, bis im Jahr 2020 mindestens 14 % des Wärme- und Kälteenergiebedarfs von Gebäuden durch erneuerbare Energien zu decken. Es wurde durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ersetzt, durch das der sparsame Energieeinsatz in Gebäuden und die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien zur Strom-, Kälte- und Wärmeerzeugung gefördert wird.
Mehr zum Klimaschutz mit Strom und zu den genauen Anteilen des Strompreises erfahren Sie übrigens in unserem Beitrag zur Strompreis-Zusammensetzung in Deutschland.
Erneuerbare Energien: Vorteile, Nachteile.
Der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland steigt, klimafreundliche Stromproduktion und Wärmeerzeugung sind auf dem Vormarsch. Trotzdem ist noch einiges zu tun, denn trotz der Erfolge, z. B. bei Photovoltaik oder Biogasanlagen, gibt es Hürden, die Schritt für Schritt gemeistert werden müssen.
„Zu hohe Kosten!“
Neue Anlagen müssen gebaut, installiert und in die Infrastruktur der Netze integriert werden. Das verursacht zu Beginn nicht nur CO2, sondern auch hohe Kosten. Für viele ist das immer noch das Hauptargument gegen erneuerbare Energien.
In Deutschland hat sich auf dem Strommarkt in den letzten Jahren einiges getan. So ist die Nachfrage an nachhaltiger Energie gestiegen. Die Stromgestehungskosten (durchschnittliche Kosten für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom über die gesamte Lebensdauer einer Energieerzeugungsanlage) bei erneuerbaren Energien liegen nahezu bei Null. Die EEG-Umlage wird seit Juli 2022 über den Bundeshaushalt finanziert und ist seitdem kein Teil der Stromkosten mehr.
Damit ist Strom aus regenerativen Quellen sogar oft preiswerter als herkömmlicher Strom – was einen weiteren Punkt von der Nachteilliste streicht: Saubere Energie sei viel teurer als normale Energie.
„Was, wenn die Sonne nicht scheint?“
Gerade bei Sonnen- und Windenergie ist die Frage nach der Versorgungssicherheit verständlich und berechtigt. Erneuerbare Energien, z. B. Wasserkraftwerke, können noch nicht konstant das leisten, was zum Beispiel ein Braunkohlekraftwerk leisten kann. Aber bereits jetzt gibt es immer besser entwickelte Technologien und Speichermöglichkeiten, um auch an Tagen ohne viel Wind oder Sonne gespeicherte Energie zur Verfügung zu stellen.
Zur Speicherung von Energie werden zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke und Stauseen genutzt. Hier wird Wasser bei Energieüberschuss in ein höher liegendes Becken gepumpt. Bei Strombedarf treibt das abgelassene Wasser Turbinen zur Stromerzeugung an. Eine weitere Lösung neben Pumpspeicherkraftwerken sind z. B. elektrische Lithium-Ionen-Batterien. Sie können Strommengen aus sonnen- und windreichen Tagen speichern und bei Dunkelheit oder Flaute bei Windrädern ins Netz einspeisen.
Ähnliches gilt für die private Solarstromerzeugung auf Ihrem Hausdach. Mit einem Speicher sichern Sie sich nicht nur Ihren Eigenbedarf an Strom, sondern können mit Ihrer eigenen Stromerzeugung sogar noch etwas dazuverdienen, wenn Sie den Strom ins öffentliche Netz einspeisen.
„Was ist mit den Treibhausgasemissionen?“
Ganz ohne CO2 geht es bei den erneuerbaren Energien leider auch nicht. Denn zumindest bei der Produktion, der Wartung und der späteren Entsorgung der Anlagen wird CO2 freigesetzt. Das ist aber nur ein geringer Wert im Vergleich zu dem, wie viel CO2 durch erneuerbare Energien in Deutschland bereits vermieden werden konnte. Im Jahr 2024 haben erneuerbare Energien laut Bundesumweltamt Treibhausgas-Emissionen von rund 256 Millionen (Mio.) Tonnen CO₂-Äquivalenten vermieden. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich dieser Wert sogar verfünffacht.
Die Zukunft mit erneuerbaren Energien.
Bis 2035 will Deutschland den Anteil an erneuerbaren Energien auf 100 % erhöhen. Tragende Säulen sind dabei die Wind- und die Sonnenenergie, die massiv ausgebaut werden müssen, z. B. mit dezentralen PV- und Solarthermieanlagen. Die Regierung setzt alles daran, dieses ambitionierte Klimaziel erreichen zu können. Ein Hebel sind umfassende Förderungen und Zuschüsse, z. B. für ins öffentliche Netz eingespeisten Strom aus regenerativen Quellen, der nicht selbst verbraucht wird.
Entscheiden Sie sich für erneuerbare Energien.
Sie können sich bereits heute für erneuerbare Energien entscheiden und zu Ökostrom wechseln. ENTEGA Ökostrom stammt zu 100 % aus regenerativen Quellen, ist CO2- und atomstromfrei erzeugt. Mit der Investition in neue Anlagen treiben wir zudem die Energiewende aktiv voran und haben dafür vom TÜV SÜD die Auszeichnung „Wegbereiter der Energiewende“ erhalten. Und auf diesem Weg nehmen wir Sie gerne mit.
Fragen und Antworten zu erneuerbaren Energien.
Erneuerbare Energien – welche gibt es?
Erneuerbare Energien bzw. regenerative Energien sind Energieträger, die praktisch unendlich genutzt werden können. Etwa, weil ihre Ressourcen ständig nachwachsen (Biomasse, z. B. für Biokraftstoffe) oder weil sie ohnehin dauerhaft verfügbar sind (Wasser, Wind, Sonnenenergie, Erdwärme).
Warum soll man erneuerbare Energien nutzen?
Wer statt fossiler Energieformen wie Kohle und Erdöl auf erneuerbare Energien setzt, hilft aktiv mit, den CO2-Ausstoß zu verringern und so die globale Erwärmung der Erdoberfläche zu verlangsamen.
Welche Möglichkeiten zum Speichern von Strom und erneuerbaren Energien gibt es?
Die effizienteste Methode zur langfristigen Stromspeicherung im großen Stil bieten Pumpspeicherkraftwerke. Schon seit den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts wird diese Methode angewandt. Bei einem Stromüberschuss wird dieser Strom genutzt, um Wasser in ein höher gelegenes Becken zu pumpen. Wird dann später Strom benötigt, fließt das Wasser nach unten und treibt dabei Turbinen an, die Strom produzieren.
Eine weitere Speichermöglichkeit, die sich praktisch für jeden Hausbesitzer mit Solaranlage eignet, ist der Stromspeicher mit Lithium-Ionen-Technologie. An sonnenreichen Tagen kann überschüssiger Strom darin elektrisch gespeichert werden. Nachts oder an Regentagen greift man dann auf den gespeicherten Strom zurück.
Kann man Deutschland ausschließlich mit erneuerbarer Energie versorgen?
Viele Menschen fragen sich: Kann man Deutschland nur mit erneuerbaren Energien versorgen? Die Antwort lautet: ja. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wäre dieses Szenario sogar innerhalb von 10 bis 15 Jahren umsetzbar – und zwar nicht nur für den Strom-, sondern für den gesamten Energiebedarf in Deutschland. Allerdings wäre eine deutliche Beschleunigung im Ausbau regenerativer Anlagen sowie von Möglichkeiten zur Speicherung der Energie notwendig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Wie hoch ist der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland?
Im Jahr 2024 betrug der Anteil erneuerbarer Energien 22,4 % am Bruttoendenergieverbrauch. Hierzu zählen neben Strom auch Wärme und der Verkehrssektor (also z. B. die Produktion von Kraftstoffen). Betrachtet man ausschließlich Strom, so beträgt der Anteil erneuerbarer Energie im Jahr 2021 etwa 41 %.
Stand der Informationen: April 2025
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* Bei der Förderung, dem Transport und der Verbrennung des an den Kunden jährlich vertraglich gelieferten Erdgases entstehen unvermeidbare umweltbelastende CO₂-Emissionen. ENTEGA stellt aus diesem Grund – abhängig vom jährlichen Ökogasabsatz – Finanzmittel für zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung und leistet hierdurch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der weltweiten Klimaziele. Weitere Informationen finden Sie unter entega.de/klimaschutzbeitrag.