Gasverbrauch
Gasverbrauch berechnen – so einfach geht’s.
Ob in Kilowattstunden oder Kubikmetern: Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Gasverbrauch berechnen, vergleichen und senken können.
3 Minuten Lesezeit

Gasverbrauch berechnen – So geht's:
- Der Gasverbrauch lässt sich mit der Formel „m³ x Brennwert x Zustandszahl = kWh“ berechnen.
- Durchschnittswerte sind 3.500 kWh für 45 m², 12.600 kWh für 90 m², 20.000 kWh für 115 m² und 27.250 kWh für 175 m².
- Durch Stoßlüften, programmierbare Thermostate und Sparen beim Warmwasser lässt sich der Gasverbrauch senken.
Inhalt
Konkreten Verbrauch ermitteln.
Ihren Gasverbrauch können Sie recht unkompliziert selbst ermitteln – mit einer einfachen Formel. Der Vorteil: Sie wissen, wie viel Gas Sie konkret verbrauchen und können Ihre Gaskosten jederzeit im Blick behalten.
Gasverbrauch berechnen mit kWh und Quadratmetern.
Um den Verbrauch zu kontrollieren und einen Gasvergleich zu machen, muss man zunächst einmal wissen, wie viele Kilowattstunden (kWh) man überhaupt verbraucht. Dazu muss man die Kubikmeter-Angaben (m³-Angaben) auf dem Gaszähler ablesen – einmal also den Startzählerstand und den aktuellen Zählerstand – und jeweils in Kilowattstunden (kWh) umrechnen. Das geht mit folgender Formel: m³ x Brennwert x Zustandszahl = kWh.
Die Differenz der beiden Werte ergibt den konkreten Gasverbrauch im Zeitraum.

Wo findet man Brennwert und Zustandszahl?
Zum Beispiel auf der letzten Rechnung. Alternativ kann man seinen Gasanbieter oder Netzbetreiber nach beiden Werten fragen.
Was bedeuten Brennwert und Zustandszahl?
Der Brennwert gibt an, wie viel Energie in einem m³ Gas enthalten ist. Er variiert, da beispielsweise die Zusammensetzung von Erdgas von dessen Herkunft abhängt. Die Zustandszahl wird herangezogen, um den Betriebszustand in den Normzustand umzurechnen. Der Betriebszustand des Gases im Gaszähler hängt u. a. von dessen Temperatur ab. Der Normzustand, der für die Abrechnung relevant ist, wird mittels der Zustandszahl ermittelt. Mehr zu den Begriffen und Inhalten rund um die Gasrechnung erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zur Heizkostenabrechnung.
Gasverbrauch berechnen mit Monatswerten.
Hat man den Verbrauch eines ganzen Monats abgelesen, kann man diesen aufs Jahr hochrechnen. Hier sollte man idealerweise jedoch die deutlichen Unterschiede beim Heizen zwischen den Jahreszeiten berücksichtigen: November bis März machen je rund 13 % des Jahresverbrauchs aus, April, September und Oktober je rund 7 % und Mai bis August je ca. 2 %.
Eine Beispielrechnung.
Angenommen, durch Ablesen des Gaszählers und Überschlagung auf das ganze Jahr kommen Sie auf einen geschätzten Jahresverbrauch von 2.500 m³. Der Brennwert Ihrer Heizung ist 10, die Zustandszahl 0,95. Dann liegt Ihr jährlicher Gasverbrauch bei 2.500 x 10 x 0,95 = 23.750 kWh.

Gasverbrauch berechnen anhand der Wohnfläche.

Ganz ohne Ablesen des Gaszählers geht es auch: Hier liefert die Wohnfläche einen Anhaltspunkt. Als Durchschnittswert für den Jahresverbrauch werden allgemein 160 kWh (mit Warmwasser) bzw. 140 kWh (ohne Warmwasser) pro m² Wohnfläche angenommen. Man rechnet also: m² x 160 bzw. 140 = ungefährer Jahresverbrauch.
Gasverbrauch vergleichen.
Durchschnittswerte von Wohnungen und Häusern.
Ob der eigene Verbrauch „normal“ ist, lässt sich anhand der durchschnittlichen Werte vergleichbarer Immobilien in Deutschland einschätzen. Das ist aber nur ein grober Anhaltspunkt.
Typischer Jahresverbrauch bei Gas.
Wohnfläche | Jahresverbrauch (ca.) |
---|---|
45 m² | 3.500 kWh |
90 m² | 12.600 kWh |
115 m² | 20.000 kWh |
175 m² | 27.250 kWh |
Durchschnittlicher Verbrauch pro Person.
Für die Ermittlung des Gasverbrauchs ist die Zahl der Personen im Haushalt nicht entscheidend. Wird eine 45-m²-Wohnung beheizt, ist es zunächst gleichgültig, ob darin zwei oder drei Personen leben. Wichtiger wird die Personenzahl, wenn es um die Warmwasserbereitung mit Gas geht: Mehr Personen duschen einfach mehr. Das zeigen Durchschnittswerte für die reine Warmwasserbereitung mit Gas.
Durchschnittlicher Gasverbrauch für Warmwasser.
Haushaltsgröße | Verbrauch in kWh/Jahr |
---|---|
1 Person | 600 - 800 |
2 Personen | 1.200 - 1.600 |
3 Personen | 1.800 - 2.400 |
4 Personen | 2.400 - 3.200 |
Warum sind solche Vergleiche ungenau?
Beim Gasverbrauch spielen viele Faktoren eine Rolle: z. B. die Anzahl der Bewohner, die Effizienz der Gasheizung, der Wärmeverlust durch Wände und Fenster (Wärmedämmung) oder das persönliche Heizverhalten. Wer viel zu Hause ist, heizt in der Regel mehr, und unsanierte Häuser aus den 70ern verbrauchen mehr Energie als solche mit moderner Gasheizung. Sie können zum Beispiel durch den Einbau einer modernen Gastherme Kosten sparen. Hier ein Beispiel:
Gasverbrauch nach Gebäudetyp.
Gebäudetyp | Jahresverbrauch (ca.) |
---|---|
durchschnittliche Wohnung | 12.000 kWh |
Baujahr vor 1977 | 21.000 kWh |
kfw-70-Haus | 6.300 kWh |
Passivhaus | 1.600 kWh |
Basis der Berechnung ist eine Wohnung mit 85 m²
Gasverbrauch in Deutschland.
Nimmt man alle Haushalte deutschlandweit zusammen, so liegt der durchschnittliche Gasverbrauch neuen Erhebungen zufolge bei 20.284 Kilowattstunden pro Jahr. Spitzenreiter beim Verbrauch ist Sachsen mit 23.067 Kilowattstunden, insgesamt verbraucht der Osten Deutschlands etwa sieben Prozent mehr als der Westen. Hier die Werte in der Übersicht:

Gaskosten ermitteln.
Wenn Sie Ihren Gasverbrauch berechnen, also m³ in kWh umgerechnet und einen monatlichen oder jährlichen Verbrauchswert ermittelt haben, können Sie auch Ihre Gaskosten abschätzen. Dazu multiplizieren Sie die kWh Ihres Verbrauchs mit dem sogenannten „kWh-scharfen“ Arbeitspreis Ihres Gastarifs und addieren die monatliche bzw. jährliche Grundgebühr hinzu. So ergibt sich der Erdgaspreis insgesamt.

Thermostat um ein Grad herunterregeln.
Wer die Temperatur in allen Räumen um ein Grad senkt, kann ca. 6 % Gas sparen. Als Wohlfühltemperatur gelten in Wohnräumen 20 °C, in Schlafzimmer und Küche 18 °C.
Türen und Fenster abdichten.
Vorhänge vor den Fenstern, das Ausbessern poröser Dichtungen oder abgedichtete Türritzen helfen, die Wärme im Raum zu lassen.
Programmierbare Thermostate.
Wer es beim Aufstehen oder Nachhausekommen schön warm haben will, muss die Heizung nicht ständig voll aufgedreht lassen. Mit programmierbaren Thermostatventilen können Sie die Leistung Ihrer Heizung zeitlich steuern und z. B. nachts ganz absenken.

Smarte Heizung.
Mit einer Smart-Home-Lösung für die Heizung lassen sich Thermostate intelligent per App steuern und automatisieren. So kann man die Heizung auf dem Nachhauseweg mit dem Smartphone höher drehen, damit es beim Heimkommen schön warm ist.
Richtig lüften.
Ein Klassiker unter den Tipps, der auch hier nicht fehlen soll: richtig stoßlüften statt die Fenster dauernd gekippt stehenzulassen, ist deutlich effizienter. Im Winter sollte man Türen und Fenster 5 Minuten, im Sommer ruhig 25 Minuten lang richtig aufreißen und dann wieder schließen.

Auf Heizkörper achten.
Spätestens zu Beginn der Heizsaison sollten Heizkörper entlüftet werden. So erzielen sie ihre volle Leistung. Spezielle Heizfolien sorgen hinter älteren Heizkörpern dafür, dass die Wärme nicht durch die (ungedämmte) Wand verloren geht.
Warmwasser sparen.
Wer warmes Wasser spart, reduziert den Gasverbrauch ebenfalls. So bringt es schon etwas, statt eines Vollbads die Dusche zu nehmen.

Heizung warten.
Eine saubere Heizung ist eine effiziente Heizung. Eine regelmäßige Heizungswartung ist daher das A und O. Jedes Jahr sollte das System von einem Fachmann gründlich gewartet werden. Der stellt die Heizung auch gleich optimal ein. Das ist gut für die Lebensdauer und senkt den Energieverbrauch um bis zu 5 %. Das gilt auch für eine Gastherme: Wartung muss sein und lohnt sich Jahr für Jahr.
Neue Heizung mieten*.
In die Jahre gekommene Heizungen sollten modernisiert werden. Über Förderungen lassen sich die Kosten für eine Heizung – im Neubau oder bei der Modernisierung im Altbau – senken. Neuere Modelle sind in der Regel deutlich effizienter und zuverlässiger. Die Lösung ohne hohe Anschaffungskosten: Gashybridheizung mieten! Es muss nämlich nicht teuer sein, die Gasheizung erneuern zu lassen – denn man kann eine moderne Heizung mieten – mit ENTEGA Wärme komplett geht das ganz einfach. Eine wunderbare Möglichkeit, seine Gasheizungskosten im Griff zu haben.

Gasanbieter wechseln.
Bedenkt man, dass ein Gasanbieterwechsel in wenigen Minuten erledigt ist, erstaunt es umso mehr, dass viele das große Einsparpotenzial einfach liegen lassen. Wer zu einem günstigeren Anbieter und Gastarif wechselt, kann schnell mehrere hundert € pro Jahr sparen. Mit unserem Gasrechner können Sie ganz einfach den Gaspreis vergleichen und finden mit wenigen Klicks heraus, ob sich ein Wechsel zu ENTEGA als Gasanbieter für Sie lohnt und wie viele Euro Sie monatlich sparen würden.
Gasverbrauch berechnen – häufige Fragen.
Wie berechne ich meinen Verbrauch?
Für einen groben Richtwert gibt es eine einfache Formel: kWh = m³ x Brennwert x Zustandszahl. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel auf dieser Seite.
Wie viel Gas verbrauchen zwei Personen?
Entscheidender als die Personenzahl sind Wohnfläche und Heizverhalten. Denn ob zwei oder drei Personen auf beheizten 45 m² leben, ist zunächst egal. Anders beim Thema Duschen. Wird mit Gas auch das Wasser erwärmt, spielt das Duschverhalten eine Rolle und damit die Personenzahl. Bei zwei Personen, die ihr Wasser mit Gas erwärmen, geht man grob davon aus, dass sie im Jahr 1.200 bis 1.600 Kilowattstunden Gas nur für die Warmwasserbereitung verbrauchen.
Was sagt der Brennwert aus?
Er bezeichnet die Menge Energie, die beim Verbrennen von einem Kubikmeter Gas genutzt werden kann (einschließlich der Kondensationswärme). Er wird in Kilowattstunden angegeben.
Was ist die Zustandszahl?
Erdgas ist gasförmig, darum wird sein Volumen durch Faktoren wie den Luftdruck, die Temperatur oder den Gasdruck in der Gasleitung beeinflusst. Entsprechend ist das Volumen an der Küste ein anderes als oben auf dem Berg. Um diese Unterschiede bei den Wohnorten auszugleichen, wird ein Umrechnungsfaktor benötigt. Das ist die Zustandszahl.
Wovon hängen Verbrauch und Kosten ab?
Der Verbrauch hängt entscheidend von der Größe der Wohnung und vom Heizverhalten ab. Auch der Verbrauch an Warmwasser spielt in der Regel eine Rolle. Wie viel man am Ende für das verbrauchte Gas zahlen muss, hängt dann vom gewählten Tarif ab. Beim Gastarif gibt es auch das größte Einsparpotenzial, weswegen sich ein Vergleich mit unserem Tarifrechner für Sie lohnen kann.
Wie wird der Gasverbrauch angegeben?
Auf der Jahresrechnung in Kilowattstunden, am Gaszähler in Kubikmetern.
Was ist der Unterschied zwischen kWh und m³?
Ihr Gaszähler misst die verbrauchte Menge an Erdgas in Kubikmetern (m³). Auf der Jahresrechnung wird der Verbrauch in Kilowattstunden ausgewiesen. Sie können beide Werte einfach umrechnen.
Wie kann ich Kubikmeter in Kilowattstunden umrechnen?
Das geht mit der folgenden Formel: m³ x Brennwert x Zustandszahl = kWh.
Warum sollte ich den Durchschnittsverbrauch ermitteln?
So haben Sie die bessere Kontrolle über Ihre Gaskosten und können rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Kosten zu senken. Zum Beispiel durch Energiespartipps oder einen Anbieterwechsel.
Strom-Ratgeber
Alles Wichtige zum Thema „Strom“: Von Stromrechnung über Vertrag bis Anbieterwechsel.
Wärme-Ratgeber
Wissenswertes zu Heizkosten, Heizungsmodernisierung, Wärmepumpen und vielem mehr.
Elektromobilität-Ratgeber
Lesenswertes zum Thema „E-Mobilität“: Von Elektroautos über Ladezeiten bis Reichweite.
Solarenergie-Ratgeber
Informationen zu Solaranlagen und Solarthermie: von Kosten bis Einspeisevergütung.
* Mietheizung:
ENTEGA Wärme komplett hybrid kombiniert die gewerbliche Wärmelieferung aus einer neuen Heizungsanlage mit den Vorteilen einer klassischen Miete von Heizungsanlagen. ENTEGA plant, baut und betreibt eine Heizungsanlage zur Wärmeversorgung des Kunden, inkl. Wartung und Reparatur zu einem monatlichen Pauschalpreis zzgl. Verbrauchskosten. Dank Kombination mit einer Wärmepumpe ist sichergestellt, dass auch die rechtlichen Vorgaben aus dem GEG eingehalten werden können und der Kunde seinen zusätzlichen Wärmebedarf selbst steuern kann.