Wärmepumpe
Wärmepumpe mit Photovoltaik im Check.
Wann sich diese Kombination lohnt, was sie kostet und welche Möglichkeiten es gibt.
3 Minuten Lesezeit

Wärmepumpe mit Photovoltaik im Check:
- Mit der Kombination Wärmepumpe mit Photovoltaik kann der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom auf bis zu 35 Prozent gesteigert werden.
- Eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote ist erstrebenswert, da die Einspeisevergütung sich derzeit weniger lohnt als der Eigenverbrauch.
- Mit einem Stromspeicher zusätzlich zu Wärmepumpe und Photovoltaik kann der Eigenverbrauch sogar auf bis zu 70 Prozent erhöht werden.
Inhalt
Warum ist die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik gut?

Wärmepumpen versorgen ein Zuhause klimaschonend, effizient und kostengünstig mit Wärme. Dafür benötigen Sie im Betrieb nur eine geringe Menge Strom. Diesen Strom kann eine eigene PV-Anlage ggf. in Verbindung mit einem Stromspeicher liefern. Wird der Strom vom eigenen Dach für die eigene Wärmepumpe zur Herstellung von Heizenergie genutzt, arbeiten beide besonders klimaschonend zusammen und senken die Betriebskosten deutlich.
Nicht verwechseln: Wärmepumpe mit Solarthermie.
Hier geht es um die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik. Davon unterscheidet sich die Kombination von Wärmepumpe mit Solarthermie, auch wenn beide die Sonne als Energiequelle nutzen. Die Solarthermieanlage verwandelt die Sonnenstrahlen mit Hilfe eines Wärmetauschers direkt in Wärme. Eine Photovoltaikanlage wandelt Lichtenergie mit Hilfe eines Wechselrichters direkt in Strom um, der dann z. B. für die Wärmepumpe zur Wärmeerzeugung genutzt werden kann.
Wärmepumpe mit Photovoltaik: Was ist zu beachten?
Damit Wärmepumpe und Photovoltaik sich optimal ergänzen, sind ein paar bauliche Voraussetzungen zu beachten. So sollten Dimension und Leistung beider Anlagen aufeinander abgestimmt sein. Denn je besser die Ausbeute an selbst erzeugtem Strom, desto wirtschaftlicher ist der Betrieb. Dazu sollte die PV-Anlage bestmöglich installiert sein, siehe unser Beispiel „Photovoltaik und Flachdach“. Auch eine gute Dämmung und ein passendes Heizsystem erhöhen die Effizienz.
Stromspeicher als sinnvolle Ergänzung zur PV-Anlage.
Wer an die Anschaffung einer Wärmepumpe mit Photovoltaik denkt, sollte überlegen, ob sich ein zusätzlicher Stromspeicher lohnt. Der Stromspeicher speichert überschüssigen Strom, der nicht unmittelbar zum Eigenbedarf verbraucht wird. Nachts oder bei starker Bewölkung kann auf diese Reserven zurückgegriffen werden. So wird möglichst viel des selbst erzeugten Stroms genutzt, was wirtschaftlicher ist als die Einspeisung ins Stromnetz.
Stromspeicher für optimale Eigennutzung
Bedarfsdeckung Wärmepumpe durch PV: | bis 35 Prozent |
Mit Energie-Management-System: | bis 50 Prozent |
Mit Stromspeicher: | bis 70 Prozent |
Quellen: BDEW, Verbraucherzentrale NRW e.V., Stand 07/2022.
Eigennutzung: wirtschaftlicher als Einspeisung.

Durch den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms können die Betriebskosten der Wärmepumpe deutlich gesenkt werden. Auch die PV-Anlage wird hierdurch wirtschaftlicher, weil es sinnvoller ist, die eigene Energie selbst zu verbrauchen statt den Solarstrom einzuspeisen. Wie viel Solarstrom selbst genutzt werden kann, hängt von vielen Faktoren ab, z. B. Größe und Ertrag der Anlage, Dämmung des Hauses, Vorhandensein eines Stromspeichers.
Welche Wärmepumpe mit Photovoltaik?

Vorteile | Nachteile | |
---|---|---|
Brauchwasserwärmepumpe | günstig integrierter Speicher | keine Heizwärme |
Luft-, Erd-, Grundwasserwärmepumpe | Heizwärme, Warmwasser erhöht die Eigennutzung des eigenen Solarstroms | gute Abstimmung der Anlagen nötig |
Wärmepumpe mit Photovoltaik: die Kosten.
Wie viel eine Wärmepumpenheizung in der Anschaffung kostet, hängt zunächst vom Typ ab. Während eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bis zu 12.000 Euro kosten kann, müssen Sie für eine effizientere, aber aufwändiger zu installierende Erd- oder Grundwasserwärmepumpe mit rund 20.000 Euro rechnen. Die Photovoltaik-Preise 2022 liegen meist bei 9.000 bis 12.000 Euro für eine 10 kWp-Anlage. Kommt ein Stromspeicher von bis zu 8.000 Euro hinzu, liegen die Gesamtkosten bei bis zu ca. 40.000 Euro.
Kosten für eine Wärmepumpe mit Photovoltaik
Bestandteil | Kosten |
---|---|
Wärmepumpe | 20.000 Euro |
PV-Anlage (10 kWp) | 12.000 Euro |
Stromspeicher | 8.000 Euro |
Gesamt | 40.000 Euro |
Beispielhafte Kostenaufstellung, die je nach Typ, Leistung, Hersteller etc. variieren kann. Stand 10/2022.
Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen mit PV-Anlage.

Fördermittel gibt es sowohl für die Wärmepumpe als auch für die Photovoltaikanlage. So gibt es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bis zu 35 Prozent zur Wärmepumpe in Bestandsimmobilien dazu. Ersetzt sie eine Ölheizung, steigt die Förderung dank Austauschprämie auf 45 Prozent. Für PV-Anlagen gibt es neben der Einspeisevergütung noch regionale Fördermittel für Anlagen mit Stromspeicher, z. B. in Niedersachsen. Auch vergibt die KfW günstige Kredite.
Restbedarf klimaschonend decken.
Mit eigener Solaranlage und Stromspeicher lassen sich bis zu 70 Prozent des Bedarfs an Strom für eine Wärmepumpe decken. Wer die verbleibenden 30 Prozent an Strom klimaschonend beziehen möchte, kann dies mit günstigem Ökostrom tun.
Wärmepumpe mit Photovoltaik: Fragen und Antworten.
Wann macht eine Wärmepumpe mit Photovoltaik Sinn?
Eine Wärmepumpe benötigt Strom, so dass sich der Verbrauch entsprechend erhöht. Mit Solarenergie erzeugter Strom vom eigenen Dach ist deutlich günstiger als Strom aus dem Netz, so dass die Kombination Stromkosten spart. Gleichzeitig erhöht sie den Eigenverbrauch, was ebenfalls wirtschaftlicher ist als die Einspeisung des selbst erzeugten Stroms ins Netz.
Kann ich meine PV-Anlage für Haushaltsstrom und Wärmepumpe nutzen?
Das ist möglich, solange Sie keinen speziellen „Wärmepumpentarif“ Ihres Versorgers nutzen. Der ist nämlich oft vergünstigt und darf nur für die Heizung genutzt werden. Das ist auch der Grund, warum Ihre Wärmepumpe einen eigenen, zweiten Stromzähler hat.
Kann eine Wärmepumpe komplett über PV-Strom betrieben werden?
Das ist nicht möglich, weil der meiste Solarstrom im Sommer gewonnen wird, die meiste Heizenergie aber im Winter gebraucht wird. Immerhin: Mit einem Stromspeicher kann die überschüssige Energie, die nicht unmittelbar verbraucht wird, gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden.
Stand der Informationen: Oktober 2022
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