Gaskosten
Heizwert Erdgas: Alles auf einen Blick.
Was er aussagt und wie Sie ihn einfach ermitteln können.
3 Minuten Lesezeit

Heizwert und Brennwert von Gas: Wichtiges im Überblick.
- Der Brennwert von Gas unterscheidet sich je nach Zusammensetzung des Erdgases, z. B. bei den Anteilen von Methan, Propan und Butan.
- Während der Brennwert die Gesamtmenge Gas meint, die beim Verbrennen inklusive der Abkühlung der Abgase freigesetzt wird, bezeichnet der Heizwert von Gas nur die Energie, die bei der Verbrennung entsteht.
- In Deutschland gibt es Erdgas in der Form von L-Gas und H-Gas. Der Brennwert von L-Gas ist niedriger. Als Gaskunde haben Sie dadurch jedoch keinen Nachteil.
Inhalt
Was ist der Heizwert von Erdgas?
Sie wollen wissen, welcher Brennstoff (Erdgas, Flüssiggas, Heizöl …) Sie am effizientesten mit Wärme versorgt? Oder Sie möchten sich allgemein über den Brennwert und den Heizwert von Gas als Energieträger informieren? Lassen Sie sich von den vielen Begriffen wie Heizwert, Brennwert, L-Gas oder H-Gas nicht verwirren – wir sagen Ihnen, was genau sich hinter welchem Begriff verbirgt und wie relevant das für Sie ist.
Zunächst zum Heizwert: Der Heizwert von Gas, besonders Erdgas, bezeichnet die Menge Energie, die bei der trockenen Verbrennung von einem Kubikmeter Gas freigesetzt wird. Nicht berücksichtigt wird beim Heizwert die Menge Energie, die im Wasserdampf steckt, der bei der Verbrennung entsteht. Dabei wird der Heizwert im Labor unter Normbedingungen ermittelt.
Typischerweise liegt der Heizwert von Gas zwischen 8,4 und 13,1 kWh/m³, so die Bundesnetzagentur. Wichtig ist der Heizwert, wenn es um die Berechnung des Gasverbrauchs für die Gasabrechnung geht. Er ist neben der Zustandszahl für die Ermittlung des Verbrauchs von Bedeutung (die Zustandszahl beschreibt das Verhältnis eines Gasvolumens im Normzustand zum Gasvolumen im Betriebszustand).
Auf der Gasrechnung wird der Preis für den Verbrauch in Cent pro Kilowattstunde (kWh) angegeben. Der Verbrauch wird auf dem Gaszähler aber in Kubikmetern (m³) gemessen. Der Heizwert hilft, den Kubikmeter-Verbrauch korrekt in die tatsächlich verbrauchte Energie in Kilowattstunden umzurechnen. Er beschreibt die nutzbare Wärmeenergie, die bei der Verbrennung von einem Kubikmeter Gas entsteht.
Was ist der Brennwert von Gas?
Der Brennwert von Gas bezeichnet den Heizwert des Brennstoffs zuzüglich der Menge Energie, die aus den Abgasen der Verbrennung gewonnen werden kann. Das kennen Sie vielleicht aus der Brennwerttechnik: Brennwertkessel kühlen das Gas bei der Verbrennung im Wärmetauscher herunter – es kondensiert. Dabei wird dem Gas Wärme entzogen, die wieder in den Heizkreislauf eingespeist wird, die sogenannte Kondensationswärme.
Man könnte sagen: Brennwert = Heizwert + Kondensationswärme. Da Brennwerttechnik auch die Kondensationswärme nutzt, ist der Brennwert größer als der Heizwert.

Heizwert und Brennwert verschiedener Brennstoffe in Megajoule/Kilogramm.
Brennstoff | Heizwert | Brennwert |
---|---|---|
Holzpellets | 18,0 | 20,0 |
Heizöl S | 42,0 | 43,1 |
Erdgas L | 38,3 | 42,4 |
Erdgas H | 47,3 | 52,3 |
Sie sehen: Je höher der Brennwert eines Brennstoffs ist, desto besser ist seine Energieeffizienz. Anders ausgedrückt: Je höher der Brennwert von Gas ist, desto größer ist seine Qualität bzw. sein „Energieinhalt“. Dabei hängt der Brennwert bei Erdgas von der Zusammensetzung des Brennstoffs ab. Zum Beispiel hat Methan einen eher niedrigen Brennwert. Die Brennwerte von Butan und Propan sind deutlich höher.
Unterschiede zwischen Heizwert und Brennwert von Erdgas.
Der Brennwert berücksichtigt die Energie, die zusätzlich durch Kondensation des Wasserdampfs genutzt wird. Er ist entsprechend höher. Heizwert und Brennwert sind konstante Werte, anhand derer Sie die konkrete Energiemenge eines Brennstoffs wie Erdgas bewerten können.
Dabei sollten Sie bedenken, dass sowohl der Heiz- als auch der Brennwert von Gas theoretische Normwerte darstellen. Da bei jeder Verbrennung von Gas geringere Verluste der Energiemenge entstehen können, dürfen Sie die Angaben nicht als absolut verstehen.
Der Heizwert stellt sozusagen den „Grundwert“ an der Energiemenge eines Brennstoffs dar. Er bezeichnet die maximal nutzbare Wärmemenge, die bei der Verbrennung frei wird. Dabei bezieht sich der Heizwert auf die trockene Verbrennung ohne die Wärme der Kondensation, die durch die Abkühlung der Abgase gewonnen werden kann (z. B. durch Brennwerttechnik).
Der Brennwert schließt zusätzlich die Wärmemenge ein, die gewonnen werden kann, wenn die Abgase der Verbrennung abgekühlt und die dadurch entstehende Kondensationswärme ebenfalls genutzt wird. Darum werden Sie oft feststellen, dass der Brennwert eines Energieträgers stets höher ist als sein Heizwert. Falls Sie eine Gasheizung haben, die mit Brennwerttechnik arbeitet, können Sie den Brennwert auch als entscheidenden Wert zur Bewertung des Wirkungsgrads heranziehen.
Unterschiede von Heizwert und Brennwert bei Gas.
Heizwert | Brennwert |
---|---|
bezeichnet die Wärmemenge des Brennstoffs berücksichtigt nicht die Energiemenge, die durch Kondensationswärme der Abgase genutzt werden kann Brennwerttechnik nutzt die Energie, die durch Kondensation der Abgase gewonnen wird | bezeichnet die Wärmemenge des Energieträgers inklusive der in den Abgasen enthaltenen Kondensationswärme Brennwerttechnik nutzt die Energie, indem sie die Abgase zur Kondensation durch einen Wärmetauscher leitet |
Brennwert von L- und H-Gas.
Erdgas ist in Deutschland in Form von L-Gas und H-Gas verfügbar. Das L in L-Gas steht für „Low Calorific“, d. h. niederkalorisch. Das bedeutet, L-Gas hat einen eher geringen Brennwert und Energieinhalt (8,4 bis ca. 11,2 kWh/m3). Entsprechend steht das H in H-Gas für „High Calorific“, d. h. hochkalorisch. H-Gas hat einen höheren Brennwert und Energieinhalt.
L-Gas wird in den Niederlanden und Norddeutschland gewonnen. Es wird in Deutschland vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen genutzt. Sein Anteil an Methan liegt bei rund 80 bis 87 %. H-Gas wird demnach vor allem in den GUS-Staaten und in den Erdgasfeldern der Nordsee gefördert. Es enthält viel Propan, Butan. Auch der Methananteil ist mit 87 bis 98 % höher, was den höheren Brennwert von H-Gas mit 10 bis 12 kWh/m³ erklärt.
Heizwert von Gas berechnen.
Sie wollen für Ihr Erdgas den Heizwert berechnen? Dafür müssten Sie die Energie bestimmen, die bei der vollständigen Verbrennung des Brennstoffs freigesetzt wird. Dazu wiederum brauchen Sie einen Kalorimeter zur Messung. Alternativ können Sie den Heizwert berechnen, indem Sie ihn anhand der Zusammensetzung des Brennstoffs ermitteln.
Der Heizwert ist für Sie in der Praxis allerdings nicht relevant. Zur Ermittlung des Gasverbrauchs für die Heizkosten auf Ihrer Gasrechnung kommt es neben den kWh verbrauchter Energie auf den Abrechnungsbrennwert an. Der Brennwert ist außerdem relevant, wenn Sie den Wirkungsgrad Ihrer Brennwerttechnik bewerten wollen.
Umrechnung von Heiz- in Brennwert.
Mithilfe Ihres Heizwerts berechnen Sie ganz einfach den Brennwert Ihres Gases. Für die Umrechnung brauchen Sie lediglich den Faktor 1,11. Multiplizieren Sie den Heizwert Ihres Brennstoffs einfach mit dem Faktor 1,11 – schon erhalten Sie seinen theoretischen Brennwert. Je höher der erreichte Wert ist, desto höher ist die Effizienz Ihres Brennwertkessels.
Beispiel (nach Buderus):
Vom Heizwert zum Brennwert (bei Erdgas):
Heizwert (Gas) x Umrechnungsfaktor (Gas) = Brennwert (Gas)
1.098 kWh/m3 x 1,11 = 1.218,78 kWh/m3

Anbieterwechsel: Der Heizwert bleibt gleich, die Vorteile nicht.
Erdgas hat einen guten Heizwert. Darüber hinaus können Sie mit dem passenden Anbieter Geld sparen. Achten Sie neben günstigen Ökogastarifen auf einen guten Service, faire Vertragskonditionen und Preisgarantien.
Keine Sorge: Der Brennwert Ihres Gases bleibt beim Anbieterwechsel in der Regel gleich. Je nach Region wird entweder L-Gas oder H-Gas geliefert. Ihr Gasanbieter berücksichtigt die unterschiedliche Zusammensetzung in den Netzgebieten bzw. Regionen bei der Kalkulation des Tarifpreises.
Sie wollen möglichst klimafreundlich* heizen? Als Ökogasanbieter liefern wir klimafreundliches* Erdgas. Bei der Förderung, beim Transport und durch Verbrennung beim Heizen mit Ökogas entstehen zwangsläufig CO2-Emissionen. Um diesen entgegenzuwirken, investieren wir regelmäßig in Maßnahmen wie z. B. in Waldschutzprojekte und tragen so zum Klimaschutz bei.
Heizwert: Häufige Fragen und Antworten.
Was ist der Heizwert?
Der unter Normbedingungen erzielte Wert sagt aus, wie viel Gehalt an Energie in einem Brennstoff bzw. Energieträger wie Erdgas steckt. Genauer: wie hoch die Wärmemenge ist, die bei Verbrennung eines Kubikmeters Gas freigesetzt werden kann (ohne den Wasserdampf der Verbrennungsgase).
Wie hoch ist der Brennwert von Gas?
Der Brennwert von Erdgas fällt je nach Zusammensetzung des Brennstoffs unterschiedlich aus. Er liegt in der Regel zwischen 8,0 und 13,1 kWh/m³. L-Gas, eine niederkalorische Form des Erdgases, hat einen Brennwert zwischen 8,4 und 11,2 kWh/m³. Bei H-Gas, einer höheren kalorischen Form, liegt der Brennwert des Gases zwischen 10,0 und 13,1 kWh/m³.
Wie bekomme ich den Brennwert heraus?
Am einfachsten ist es, wenn Sie auf Ihrer Gasabrechnung nachschauen oder Ihren Energieversorger fragen. Alternativ können Sie Ihren Abrechnungsbrennwert mit dem Heizwert berechnen. Addieren Sie auf den Heizwert ungefähr 10 % dazu und Sie erhalten einen guten Anhaltspunkt für Ihren Brennwert.
Stand der Informationen: Juni 2025
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* Bei der Förderung, beim Transport und bei der Verbrennung des an den Kunden jährlich vertraglich gelieferten Erdgases entstehen unvermeidbare umweltbelastende CO₂-Emissionen. ENTEGA stellt aus diesem Grund – abhängig vom jährlichen Ökogasabsatz – Finanzmittel für zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung und leistet hierdurch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der weltweiten Klimaziele. Weitere Informationen finden Sie unter entega.de/klimaschutzbeitrag.