Wärmepumpe
Wärmepumpen-Lautstärke: Grenzwerte und Maßnahmen.
Informationen zu Geräuschemissionen, Werte sowie Tipps zur Schalldämmung.
3 Minuten Lesezeit

Wärmepumpen-Lautstärke – gut zu wissen:
- Wärmepumpen arbeiten in der Regel mit einer Lautstärke zwischen 30 und 60 Dezibel (dB). Das entspricht einem normalen Gespräch.
- Luft-Wärmepumpen, besonders leistungsstarke Modelle, sind am lautesten.
- Mit dem richtigen Aufstellort, Bepflanzung und speziellen Vorrichtungen wie Schallschutzhauben lassen sich die Geräuschemissionen verringern.
Inhalt
Wie laut sind Wärmepumpen?
Die Wärmepumpen-Lautstärke liegt in der Regel zwischen 30 und 60 Dezibel (dB). Das entspricht in etwa dem menschlichen Flüstern (30 dB) und einem normalen Gespräch (60 dB). Wie laut eine Wärmepumpe ist, hängt vor allem von drei Kriterien ab: Ein leistungsstärkeres Modell verursacht meist mehr Geräusche als ein schwächeres Gerät. Ein Aufstellort z. B. nah von Wänden und Nischen erhöht die Lautstärke. Schließlich verursachen Luft-/Luft- und Luft-/Wasser-Wärmepumpen durch ihre Ventilatoren mehr Geräusche als Erd- und Grundwasserwärmepumpen.
Kriterien für die Lautstärke

Wärmepumpen-Lautstärke: Geräusch oder Lärm?
Ist eine Wärmepumpe nun leise, laut oder verursacht sie gar richtig Lärm? Der entscheidende Unterschied liegt in der menschlichen Wahrnehmung: Geräusche zwischen 40 dB und 65 dB empfinden wir als leise oder zumindest normal. Erst darüber zeigt unser Körper Reaktionen wie schnellen Puls oder erhöhtes Adrenalin. Über 80 dB wird es für uns laut und ab 85 dB sind unsere Ohren richtig gestresst. Wärmepumpen fallen damit in den Bereich der gewöhnlichen Geräusche.

Grenzwerte für die Wärmepumpen-Lautstärke.
Wie laut darf eine Wärmepumpe sein? Das hängt im Wesentlichen von zwei Dingen ab: zum einen dürfen Wärmepumpen in Industriegebieten lauter sein als in Wohnsiedlungen. Zum anderen sind nachts wegen der Ruhezeit niedrigere Grenzwerte einzuhalten als tags. Genaue Grenzwerte liefert die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm).

Wie laut ist meine Wärmepumpe?
Die individuelle Wärmepumpen-Lautstärke müssen Sie keinesfalls messen. Sie können Sie einfach den Herstellerangaben entnehmen. Angegeben wird die Lautstärke in dB (A), d. h. in Dezibel nach der international genormten Frequenzbewertungskurve A. Damit wird der Geräuschpegel bezeichnet, den wir mit unserem menschlichen Gehör wahrnehmen können.
Was gilt es gegenüber Nachbarn zu beachten?
Je nach Bundesland kann aus baurechtlichen Gründen ein Abstand von 2,5 bis 3 Metern zum Nachbargrundstück für eine Wärmepumpe erforderlich sein. In diesem Abstand sinkt der Geräuschpegel bereits merklich ab. So verursacht eine Luft-Wärmepumpe mit bis zu 65 dB Ausgangslautstärke in drei Metern Abstand meist weniger als 45 dB. Entscheidend ist die gemessene Lautstärke in schutzbedürftigen Räumen wie Schlafzimmern. Misst der Nachbar dort nachts 45 dB, ist der Geräuschpegel nach der TA Lärm zu hoch und es sind schalldämmende Maßnahmen notwendig.
Wärmepumpe – Lautstärke verringern: Tipps.
Die Lautstärke von Wärmepumpen lässt sich bereits mit kleinen Maßnahmen verringern. Dazu gehört zuallererst die gute Wahl des Aufstellungsortes. Nicht nah an Wänden oder Mauernischen, heißt die Devise, denn diese reflektieren und verstärken so den Schall. Auch ein Abstand von 3 Metern zum Nachbarn kann die Geräuschkulisse einer Wärmepumpe deutlich minimieren.
Wollen Sie eine Wärmepumpe im Gebäudeinneren aufstellen, sollte sie nicht in leeren Räumen oder auf harten Böden wie z. B. Fliesen stehen. Beides verstärkt den Schallpegel und damit die Geräuschkulisse. Zu Wänden und anderer Bausubstanz sollte ebenfalls Abstand gehalten werden, da diese den Geräuschpegel ebenfalls erhöht. Bei Luft-Wärmepumpen kann man außerdem die Zuführung der Luft schallisolieren.
Bei einem Wärmepumpen-Außengerät sollten Sie neben dem Mindestabstand zum Nachbarn auf den Untergrund achten. Rasenflächen beispielsweise haben schallschluckende Eigenschaften. Eine Bepflanzung kann nicht nur optische Vorteile haben, sondern zusätzlich Geräusche dämmen. Achten Sie jedoch bei Luft-Wärmepumpen darauf, dass die Luft frei strömen kann – und dass das Abluftgebläse nicht gerade auf Wohnräume ausgerichtet ist.

3 Top-Tipps zur Geräuschminderung:
- In der Nacht absenken
Sie haben einen Pufferspeicher, Warmwasserspeicher oder eine Fußbodenheizung? Senken Sie die Leistung Ihrer Wärmepumpe nachts einfach ab. - Geräusche dämmen
Eine immergrüne Hecke mit dichtem Blattwerk schluckt Geräusche der Wärmepumpe ebenso wie ein Lamellenzaun, den Sie drumherum errichten. - Schutzhaube installieren
Für Luft-Wärmepumpen sowie Außeneinheiten von Split-Geräten gibt es spezielle Schallschutzhauben, die Lärmemissionen reduzieren.
Wärmepumpen-Lautstärke: Fragen und Antworten.
Welche Wärmepumpe ist leise genug für mein Haus?
Falls möglich, sollten Sie eine Erdwärme- oder Grundwasser-Wärmepumpe errichten. Beide sind besonders leise, weil Sie im Gegensatz zu Luft-Wärmepumpen keine Ventilatoren haben. Zusätzlich können Sie den Aufstellungsraum schallisolieren. Luft-Wärmepumpen sollten eher im Außenbereich errichtet werden, und zwar mit ausreichend Abstand zum Nachbarn (mindestens 3 Meter).
Wie laut sind Brauchwasser-Wärmepumpen?
Brauchwasser-Wärmepumpen funktionieren ähnlich wie Luft-Wärmepumpen. Entsprechend ähnelt sich auch ihre Lautstärke im Betrieb. In beiden Fällen sollten Sie von Werten zwischen 30 und 60 dB ausgehen. Das ist in etwa so laut wie ein normales Gespräch oder ein Kühlschrank.
Muss ich nachrüsten, wenn die Wärmepumpe den Nachbarn stört?
Aus rein rechtlicher Sicht müssen Sie bei der Aufstellung den Mindestabstand von 3 Metern zum Nachbargrundstück sowie im Betrieb die Grenzwerte der TA Lärm einhalten. Luft-Wärmepumpen im Außenbereich liegen meist über dem in Wohngebieten nachts einzuhaltenden Wert von 45 dB. Ausreichender Abstand, Schallschutzhauben, immergrüne Bepflanzung oder schalldämmende Wände können den Wert auf das erforderliche Maß reduzieren. Genügt das nicht, müssen Sie weiter nachbessern oder die Anlage an anderer Stelle platzieren, um die Lärmemissionen für den Nachbarn auf den erlaubten Wert zu verringern.
Stand der Informationen: Januar 2024
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